IAA will Forum für alle werden
jh München – Die Internationale Automobilausstellung (IAA) will künftig stärker die Bürger einbeziehen. Es solle die Brücke von einer B-to-B-Messe zu den Endkunden geschlagen werden, sagte Klaus Dittrich, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Münchner Messe, bei der Präsentation des Konzepts am Mittwoch. Die IAA hat Frankfurt verlassen und findet im September 2021 erstmals in München statt. “Unterschiedliche Meinungen finden eine Stimme”, sagte Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Auch Kritiker seien auf der IAA herzlich willkommen, um zu diskutieren – zum Beispiel darüber, was Mobilität in Städten und in ländlichen Räumen heiße.Auf der Veranstaltung soll auch das Prinzip “Weniger ist mehr” gelten. So wird die Dauer von 13 auf sechs Tage verkürzt, sehr große Stände von Ausstellern soll es nicht mehr geben. Die IAA bleibe eine Autoschau, sagte Müller. Aber anstelle einer großen Modellpalette sollen Innovationen, Ideen und Zukunftsprojekte gezeigt werden. Mobilität und Klimaschutz seien keine Gegensätze. “Es gibt kein Entweder-oder, nur ein Und”, fügte sie hinzu.Der VDA und die Messe München stellten drei Elemente für die Veranstaltung vor: Summit, Open Space und Blue Lane. Der Summit auf dem Messegelände werde aus einer Ausstellung und einem Konferenzprogramm mit Industrie, Wissenschaft und Politik bestehen, kündigte Martin Koers, der Geschäftsführer des VDA, an. Als Open Space bezeichnen die Veranstalter Foren zum Austausch über Mobilitätskonzepte und “Bühnen erlebbarer Technologien”. Diese Teile des Programms finden auf Plätzen im Münchner Zentrum statt und richten sich an jedermann.Hinter dem dritten Punkt, einer sogenannte Blue Lane, verbirgt sich eine Teststrecke zwischen der Innenstadt und dem am östlichen Stadtrand gelegenen Messegelände. Dort solle zukunftsorientierte Mobilität erfahrbar werden, sagte Koers. Die Strecke ist für Fahrzeuge ohne Abgasemissionen reserviert. Über die genaue Gestaltung dieser Verbindung liefen noch Gespräche mit den Behörden, berichtete Messe-Chef Dittrich. “Auto is coming home” Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält es für richtig, dass die Veranstalter der IAA “jetzt anfangen, grundlegender und offener zu denken”. Die IAA solle ein Festival und eine Denkfabrik sein. “Wir brauchen einen Technologiesprung”, sagte er zur Zukunft des Autos. Ohne das Auto wäre aus seiner Sicht der Wohlstand in Deutschland gefährdet. Den Umzug der IAA nach München kommentierte der Ministerpräsident mit den Worten: “Auto is coming home.”