IAG verfügt über 10 Mrd. Pfund

British-Airways-Mutter will im Juli den Flugbetrieb wieder aufnehmen

IAG verfügt über 10 Mrd. Pfund

hip London – Die British-Airways-Mutter IAG geht davon aus, dass sie frühestens im Juli den Flugbetrieb wieder in nennenswertem Umfang aufnehmen kann. Das hänge von der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen und Einreiseverbote ab, die rund um den Globus als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie verhängt wurden, teilte die International Consolidated Airlines Group (IAG) mit. Ende April verfügte die Gruppe über Liquidität im Umfang von 10 Mrd. Euro. Um sich zusätzliche Mittel zu sichern, hatte sie sowohl die britische Coronavirus Corporate Finance Facility (CCFF) als auch das spanische Instituto de Crédito Oficial (ICO) angezapft und die revolvierende Kreditfazilität erweitert.”Je nachdem, wie es mit der Pandemie weitergeht und wie die Reisebranche danach aussieht, arbeitet die Gruppe mit der Annahme, dass sie mit 50 % ihrer üblichen Kapazität arbeiten wird”, schrieb Sophie Lund-Yates, Analystin bei Hargreaves Lansdown. “Das ist natürlich eine wesentliche Reduzierung im Vergleich zu bisher, doch es ist ermutigend, dass zumindest ein Hauch von Normalität nicht mehr allzu weit entfernt zu sein scheint.”IAG hatte bereits Ende April Eckdaten zum ersten Quartal vorgelegt. Nun bestätigte das Unternehmen, dass das bereinigte Vorsteuerergebnis auf minus 535 Mill. Euro abgestürzt ist. Ein Jahr zuvor hatte auf dieser Ebene noch ein Plus von 135 Mill. Euro gestanden. Dafür hatten unter anderem Absicherungsgeschäfte gegen Treibstoffpreis- und Währungsschwankungen gesorgt, die das Vorsteuerergebnis mit 1,3 Mrd. Euro belasteten. IAG sprach von “Over-Hedging”. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,7 Mrd. Euro zu Buche. In den ersten drei Monaten des Jahres ging der Umsatz den Angaben zufolge um gut 14 % zurück. Für das laufende Quartal geht das Management allerdings von einer deutlich schlechteren Geschäftsentwicklung aus.”Wir werden unsere betrieblichen Abläufe anpassen, um sicherzustellen, dass Kunden und Mitarbeiter in diesem neuen Umfeld angemessen geschützt sind”, sagte Chief Executive William Walsh, der sein Amt im September dieses Jahres an Luis Gallego abgeben wird. “Wir erwarten jedoch nicht, dass sich die Passagiernachfrage vor 2023 wieder auf das Niveau von 2019 erholen wird”, führte er weiter aus. “Das bedeutet, dass eine gruppenweite Restrukturierung erforderlich ist, um durch die Krise zu kommen und ausreichend Liquidität zu erhalten.” Die Gruppe wolle am Ende der Krise stärker sein als zuvor.