Iberdrola kauft in den USA ein

Übernahme von UIL - Tochter geht an die Börse

Iberdrola kauft in den USA ein

ths Madrid – Der spanische Energiekonzern Iberdrola macht mit der Übernahme des US-Rivalen UIL einen weiteren wichtigen Schritt in den USA und wird in der Folge demnächst an der Börse von New York notieren. Das Unternehmen zahlt für den Strom- und Gasversorger an der nordamerikanischen Ostküste 3 Mrd. Dollar (2,65 Mrd. Euro), wie Iberdrola mitteilte. Die Aktionäre von UIL erhalten etwa ein Fünftel des Kaufpreises in Cash und den Rest in Aktien der neuen fusionierten Gruppe. Damit bringen die Spanier ihre Tochter Iberdrola USA an die Börse und werden 81,5 % der Anteile halten.Durch den Zusammenschluss steigt Iberdrola, die schon große Präsenz in Nordamerika hat, zu einem der führenden Energieversorger der USA und zur Nummer 2 bei Windenergie auf. Das neue Unternehmen kommt, laut Iberdrola, auf einen operativen Gewinn (Ebitda) von rund 2 Mrd. Dollar. Mit der Übernahme mache man “einen Schritt nach vorne auf einem entscheidend wichtigen Markt”, hieß es in der Mitteilung.Seit einiger Zeit verlegt sich Spaniens größter unabhängiger Energiekonzern mehr ins Ausland, da er auf dem Heimatmarkt unter der langen Wirtschaftskrise und Regulierungsänderungen stark gelitten hat. “Wir wollen dort investieren, wo wir stabile und vorhersehbare Bedingungen finden”, erklärte der Vorsitzende von Iberdrola, Ignacio Sánchez-Galán, vor einer Woche auf der Präsentation der Jahresbilanz, ein klarer Seitenhieb auf die spanische Regierung. Die Reform des Energiemarktes von vor zwei Jahren, die radikale Kürzungen der Subventionen für erneuerbare Energien und neue Auflagen für den Vertrieb enthielt, hat den Konzern knapp 620 Mill. Euro gekostet. Der Reingewinn fiel 2014 daher um 9,5 % auf 2,3 Mrd. Euro.Iberdrola konzentrierte bereits im vergangenen Jahr 70 % ihrer Investitionen in Großbritannien (46 %), über die Tochter Scottish Power, und in den USA (24 %).Die neue börsennotierte US-Tochter soll die Dividendenpolitik der Muttergesellschaft mit einem Pay-out von 65 bis 75 % des Gewinns übernehmen, versicherte Iberdrola.