Iberdrola profitiert von Investitionen

Spanischer Energiekonzern verdient 20 Prozent mehr und erhöht Dividende

Iberdrola profitiert von Investitionen

ths Madrid – Die Großinvestitionen von Iberdrola in den letzten Jahren zahlen sich aus. Der spanische Energieversorger erhöhte den Reingewinn in den ersten neun Monaten 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20 % auf 2,5 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Damit ist das Jahresziel eines zweistelligen Gewinnzuwachses so gut wie sicher. Das Betriebsergebnis (Ebitda) stieg um 11,6 % auf 7,5 Mrd. Euro, wobei der wesentliche Anteil auf das Geschäft mit Netzen entfiel.Die Spanier haben im laufenden Jahr bereits 4,7 Mrd. Euro investiert, 30 % mehr als in den ersten neun Monaten 2018. Fast 90 % des Geldes wurde in Netze und erneuerbare Energiequellen gesteckt. Iberdrola ist seit einiger Zeit dabei, die Aktiva fossiler Energieerzeugung abzustoßen und stattdessen in Ökostrom zu investieren. So wurde die Offshore-Windkraft, wie etwa in der deutschen Ostsee, ausgebaut. Die höheren Preise für Windkraft konnten die geringere Erzeugung durch die Wasserkraftwerke in einem regenarmen Jahr in Spanien nicht ganz ausgleichen. Das Ebitda im Bereich Erneuerbare Energien ging um 4,5 % auf 1,7 Mrd. Euro zurück, so Iberdrola.Die Nettoverschuldung des Konzerns stieg in den neun Monaten bis September um 2 Mrd. auf 36,2 Mrd. Euro. Jedoch konnte der Konzern seine Finanzierungskosten dank des Zinsumfeldes leicht absenken. Iberdrola kündigte nach den guten Quartalszahlen eine Erhöhung der Dividende von 10,6 % an.Der Vorsitzende Ignacio Sánchez-Galán zeigte sich gegenüber Analysten optimistisch, dass die angekündigte Reform der Tarife für die Energiebranche in Spanien letztlich weniger schmerzhaft ausfallen wird als bisher erwartet. Mitbewerber Naturgy hatte diesbezüglich bereits juristische Schritte gegen die Marktaufsichtsbehörde CNMC angedroht. Die ehemalige Gas Natural Fenosa wäre stark von neuen Tarifen im Gassektor betroffen.Naturgy verdiente in den ersten neun Monaten 900 Mill. Euro, wie das Unternehmen ebenfalls am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr waren Verluste von 3 Mrd. Euro angefallen, da man den Buchwert von Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen und Atomkraft nach unten korrigiert hatte. Wie Iberdrola konzentriert sich auch Naturgy auf erneuerbare Energiequellen, wie die Namensänderung vom letzten Jahr suggeriert. Der Umsatz des Stromversorgers fiel bis September um 3,2 % auf 17 Mrd. Euro, während das Ebitda um 10,6 % auf 3,3 Mrd. Euro zulegte.