Icahn legt bei Federal-Mogul nach

Offerte wird von 7 auf 8 Dollar je Aktie angehoben - Kurs steigt auf 8,74 Dollar

Icahn legt bei Federal-Mogul nach

scd New York – Der aktivistische Investor Carl Icahn hat seine Offerte an die Minderheitsaktionäre des Autoteileproduzenten Federal-Mogul kräftig aufgestockt. Icahn Enterprises, die Investmentgesellschaft des Milliardärs, stockte die im Februar abgegebene Offerte von 7 Dollar auf 8 Dollar je Anteilschein auf. Mit der Anhebung folgt Icahn indes nur der Marktentwicklung und hinkt dieser dabei noch immer hinterher. Am Freitag waren die Titel bei 8,15 Dollar aus dem Handel gegangen. Zahlreiche Anleger glauben zudem offenbar nicht, dass Icahn es bei der einen Aufstockung belassen wird: Bis zum frühen Montagnachmittag legte die Federal-Mogul-Aktie um weitere 7,2 % auf 8,74 Dollar zu. Vertikale IntegrationMarktbeobachter gehen davon aus, dass Icahn seine drei Autoteilefirmen zu einer vertikal integrierten Gesellschaft zusammenschließen wird. Die anderen beiden Firmen, die Autoteile- und Reparaturfirma Pep Boys sowie den Werkstattbetreiber Auto Plus, hält er bereits komplett, so dass ihm ein enormes Interesse an der Übernahme des verbliebenen Rests an Federal-Mogul unterstellt wird. Pep Boys und Auto Plus könnten künftig als Distributionskanäle für Federal-Mogul dienen.Darauf dürfte auch die Hoffnung auf eine höhere Offerte zurückgehen. Gabelli-Analyst Brian Sponheimer nannte die angehobene Offerte lediglich “einen Schritt in die richtige Richtung”. Icahn wisse, dass die Gesellschaft die Früchte der Restrukturierung aus den vergangenen Jahren gerade erst zu ernten begonnen habe. Der Wert der Aktien liege klar über 10 Dollar. Allerdings ist Sponheimer nicht frei von Interessenkonflikten. Gabelli Asset Management Company Investors ist mit einer Beteiligung von 6,4 % nach Icahn Enterprises (82 %) der zweitgrößte Anteilseigner bei Federal-Mogul und würde damit von einer höheren Offerte direkt profitieren.Andere Analysten zweifelten derweil an der Sinnhaftigkeit der vertikalen Integration. Bei Handel, Werkstattbetrieb und Teileproduktion handele es sich um fundamental unterschiedliche Geschäfte, die praktisch keine Synergien aufwiesen, befindet etwa Matthew Stover von Susquehanna Financial Group. In der Vergangenheit hätten sich derartige Integrationsversuche nicht erfolgreich gezeigt. Hoher Preis für Pep BoysPep Boys hatte Icahn erst Anfang des Jahres nach einem Bieterwettstreit mit dem japanischen Reifenhersteller Bridgestone für 1 Mrd. Dollar übernommen. Damit erhielt er die landesweit rund 800 Niederlassungen des 1921 in Philadelphia (Pennsylvania) gegründeten Unternehmens und zahlte dafür das 64-Fache erwartete Ergebnis der kommenden zwölf Monate. Die Icahn-Enterprise-Aktie legte am Montag um 0,9 % zu auf 54,22 Dollar.