Von einem Dax-Finanzvorstand ist überliefert, dass ihn bei seiner Vergütung vor allem interessiert, warum sein CEO so viel mehr verdient als er. Ob dem CFO die neuen Tabellen des Corporate Goverance Kodex diesbezüglich die Antwort ermöglichen, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall bietet die neue Darstellung mit gewährten Minimal- und Maximalwerten und vor allem die Tabelle der tatsächlichen jährlichen Zuflüsse aus den Gehaltspaketen deutlich mehr Transparenz. Zwar sind die Unternehmen auch noch gezwungen, die alte Systematik des Handelsgesetzbuches anzuwenden, was wegen teils erheblicher Abweichungen zum Auszahlungswert für Verwirrung sorgt. Das Labyrinth der Vergütung ist dennoch zielführend. Denn erstmals wird deutlich, was auf dem Konto des Vorstands landet. Er muss sich nicht mehr rechtfertigen für Aktienoptionen, die am Ende nicht zur Auszahlung kommen, muss aber andererseits geradestehen für stattliche Zuflüsse aus aktienbasierten Entlohnungen. Die Debatte über die Angemessenheit der Gehälter dürfte damit nicht abflauen, sie wird aber mit Fakten angereichert.swa