Baumarktbranche

Im Schnitt so groß wie ein Fußballplatz

md – Zum Ende des vergangenen Kalenderjahres registrierte die Ge­sellschaft für Markt- und Betriebsanalyse (Gemaba) im Bundesgebiet insgesamt 2095 Baumärkte im Sinne der üblichen Baumarkt-Definition, die eine Innenverkaufsfläche von mindestens 1000...

Im Schnitt so groß wie ein Fußballplatz

md – Zum Ende des vergangenen Kalenderjahres registrierte die Ge­sellschaft für Markt- und Betriebsanalyse (Gemaba) im Bundesgebiet insgesamt 2095 Baumärkte im Sinne der üblichen Baumarkt-Definition, die eine Innenverkaufsfläche von mindestens 1000 Quadratmetern und ein breites Sortiment an Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf voraussetzt. Die erfassten Märkte verfügten über eine durchschnittliche Innenverkaufsfläche von rund 5680 m2. Die teilüberdachten Freiflächen machten im Schnitt etwa 1860 m2 aus, so dass sich eine Gesamtverkaufsfläche von circa 7540 m2 pro Baumarkt ergibt. Diese Fläche entspricht ziemlich genau der Größe eines durchschnittlichen Fußballplatzes.

Ein Fünftel in 13 Jahren

Aus den Zahlenreihen seit 1982 lassen sich zwei Trends ableiten: Zum einen ist die Zahl der Baumärkte in Deutschland seit Ende 1997 langsam, aber kontinuierlich um insgesamt ein Fünftel von 2640 auf 2095 zurückgegangen; zum anderen ist die Verkaufsfläche pro Baumarkt in der gleichen Zeitspanne unter leichten Schwankungen um mehr als 50 % gestiegen.

Zwei Drittel aller Baumärkte haben eine Innenverkaufsfläche von 3000 bis 10000 m2; nur 11% sind größer. Diese großen Flächen waren in der Krise ein verkaufsförderndes Element: Die Menschen fühlten sich in diesen Verkaufsräumen sicherer als etwa in Lebensmittelgeschäften. Außerdem wirkte ein Ausflug zum Baumarkt dem Lagerkoller entgegen. Der Bruttoumsatz je Baumarkt lag 2020 nach Angaben der Gemaba bei 9,5 Mill. Euro.

Die Erlöse der reinen Online-Anbieter mit DIY-Kernsortiment wuchsen im Vorjahr noch stärker als die der stationären Baumärkte, wo sich E-Commerce und Vor-Ort-Geschäft vielfach aber nicht mehr trennen lassen; man denke nur an „Click & Collect“ oder durch die Präsentation im Internet angeregte Käufe.

Interessant ist, dass der Umsatz im Online-Vertriebskanal der auch physisch präsenten DIY-Märkte nach Angaben von IFH Retail Consultants 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozentpunkte auf 23,7% stieg, die Erlöse der reinen E-Commerce-Anbieter mit DIY-Kern­sor­ti­ment aber nur um 0,8 Prozentpunkte auf 50,6 %. Die Baumarktbetreiber mit physischem und Online-Vertriebskanal profitierten also heruntergebrochen auf das Internetgeschäft im Vergleich zu den Pure-Playern überdurchschnittlich von der Krise.

Auf einen Baumarkt seien Ende 2020 in Deutschland im Schnitt 39700 Einwohner entfallen, wobei in Gebieten mit einer hohen Bevölkerungsdichte, etwa Stadtstaaten, die Zahl der Einwohner je Baumarkt weit höher sei. In den Flächenstaaten liege der Besatz zwischen 24400 Einwohnern (Mecklenburg-Vorpommern) und 49400 (Saarland).

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.