CHINA

Im Übertreibungsspektrum

po - Jürgen Pieper ist für gewöhnlich ein eher ruhiger Geselle. Das Thema China aber lässt den Leiter Research bei Metzler Capital Markets so richtig aus sich herausgehen. Für ihn bewegt sich die ganze Aufregung um die Lage in China im...

Im Übertreibungsspektrum

po – Jürgen Pieper ist für gewöhnlich ein eher ruhiger Geselle. Das Thema China aber lässt den Leiter Research bei Metzler Capital Markets so richtig aus sich herausgehen. Für ihn bewegt sich die ganze Aufregung um die Lage in China im “Übertreibungsspektrum”. Er stuft das Geschehen dort als eine normale Abkühlung in einer “superheiß gelaufenen Konjunktur” ein.Deshalb kann sich Pieper auch überhaupt nicht mit den vielen Krisenszenarien für die – deutschen – Autohersteller wegen ihrer vergleichsweise hohen Abhängigkeit von der Nachfrage am chinesischen Markt anfreunden. Da werde oft nicht berücksichtigt, dass die Hersteller im Reich der Mitte in Gemeinschaftsunternehmen unterwegs seien, mögliche Einbußen in Absatz und Gewinn sie eben auch nur entsprechend ihren Joint-Venture-Anteilen träfen.Vielleicht für drei oder vier Quartale dürfte nach Piepers Einschätzung die chinesische Wirtschaft eine langsamere Gangart einschlagen. Mit einer Stabilisierung der Absatzlage für die Autohersteller rechnet der Chefanalyst für das kommende Frühjahr. Und von 2017 an dürften die Verkaufszahlen der Autohersteller in China wieder anziehen. Gemessen an diesen Aussichten kann Pieper den kräftigen Kursrutsch bei BMW, Daimler und Volkswagen nicht nachvollziehen.