Immobilientitel kommen ins Rutschen

Geplanter Mietendeckel in Berlin verschreckt Investoren

Immobilientitel kommen ins Rutschen

hek Frankfurt – Pläne für einen Mietendeckel in Berlin haben am Donnerstag Investoren verschreckt. Bei Wohnimmobilienaktien kam es zu kräftigen Kursverlusten. Mit Einbußen von 4,7 % standen Vonovia am Dax-Ende. Im MDax belegten Deutsche Wohnen, Grand City Properties, LEG und TAG die vier hintersten Plätze. Am stärksten kam dabei die Deutsche-Wohnen-Aktie unter Druck, die um 7,7 % nachgab. Im Kleinwerteindex SDax verloren Ado Properties und Adler Real Estate gut 7 %.Wie aus Eckpunkten für ein Berliner Mietergesetz hervorgeht, will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen die Mieten in der Hauptstadt für fünf Jahre einfrieren. Das soll den starken Mietenanstieg in der Stadt bremsen, die als Hotspot des deutschen Immobilienmarktes gilt. Bei der Neuvergabe von Wohnungen darf höchstens die zuletzt vereinbarte Miete verlangt werden. Zudem sollen allgemeingültige Obergrenzen festgelegt und darüber hinausgehende Mieten gesenkt werden. Auch sollen Modernisierungen erschwert werden. Hintergrund ist, dass die Umlage dieser Kosten häufig kräftige Mietsteigerungen zur Folge hatte. Künftig soll eine besondere Genehmigung notwendig sein, falls eine Modernisierung zu einem Mietanstieg um mehr als 0,50 Euro pro Quadratmeter führt. Die Eckpunkte gehen weit über das Gesetz zur Mietpreisbremse hinaus. Die neuen Regelungen sollen ab 2020 greifen. Ausgenommen sind Neubauten und Sozialwohnungen. Laut Stadtentwicklungssenat sollen die Eckpunkte in der Senatssitzung Mitte Juni beschlossen werden.Größter privater Wohnungsvermieter in der Hauptstadt ist Deutsche Wohnen. Der Konzern besitzt 115 650 Wohnungen im Großraum Berlin, was 70 % des Gesamtbestands entspricht. Noch stärker wäre Ado Properties betroffen, deren Wohnungen sich ausschließlich im Großraum Berlin befinden. Bei Grand City entfallen 21 % des Portfoliowerts auf Berlin, bei Vonovia 15 % und bei TAG Immobilien 14 %. – Wertberichtigt Seite 8 Bericht Seite 11