Impfstoff geht in Zulassungsverfahren

Biontech und Pfizer reichen Unterlagen bei der US-Gesundheitsbehörde FDA ein

Impfstoff geht in Zulassungsverfahren

swa Frankfurt – Die Pharmaanbieter Biontech und Pfizer arbeiten unter Hochdruck an einer raschen Markteinführung ihres Impfstoffs gegen Covid-19. Das Mainzer Biotechunternehmen und der US-Pharmakonzern haben am Freitag angekündigt, dass sie noch im Laufe des Tages eine Notfallzulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen werden. Die Lieferung des genbasierten Impfstoffs könnte nach einer Zulassung noch Ende dieses Jahres beginnen.Biontech und Pfizer sind die ersten Unternehmen, die bei der FDA mit einem Impfstoff zur Bekämpfung der Pandemie vorstellig werden. Das US-Biotechunternehmen Moderna ist ihnen auf den Fersen, auch weitere Pharmakonzerne sind in zulassungsrelevanten Studien für ein Vakzin gegen Covid-19. Nach Angaben des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (VFA) sind weltweit inzwischen mindestens 224 Impfstoffprojekte mit unterschiedlichen Wirkstoffen angelaufen; davon sind elf in zulassungsrelevanter Phase III der klinischen Entwicklung.Biontech und Pfizer sowie der Wettbewerber Moderna hatten bekannt gegeben, dass die Impfung einen Schutz von 95 % vor einer Infektion mit dem Covid-19-Erreger biete. Es gebe eine vergleichbare Immunität über alle Altersgruppen und kaum Nebenwirkungen. Beteiligte gehen davon aus, dass die FDA ihre Prüfung für die Zulassung noch vor Jahresende abschließen wird.”Wir wollen weiterhin mit den Zulassungsbehörden weltweit zusammenarbeiten, um die schnelle globale Verteilung unseres Impfstoffs zu ermöglichen”, sagt Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von Biontech. “Als Unternehmen mit Sitz in Deutschland im Herzen Europas sind unsere Interaktionen mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur für uns von besonderer Bedeutung. Der EMA stellen wir im Rahmen unseres fortlaufenden Überprüfungsprozesses kontinuierlich Daten zur Verfügung”, so Sahin. Die beiden Unternehmen arbeiten den Angaben zufolge weiter eng mit den für die Verteilung zuständigen Regierungen und Gesundheitsbehörden weltweit zusammen. “Dies soll dabei unterstützen, dass der Impfstoff im Falle einer Zulassung oder Genehmigung so schnell wie möglich den Menschen zugutekommt, die ihn am dringendsten benötigen”, teilt Biontech mit. In den Startlöchern Deutschland und die EU haben einen Rahmenvertrag über den Kauf von 300 Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer abgeschlossen. Die beiden Firmen rechnen damit, noch in diesem Jahr weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen bereitzustellen, im nächsten Jahr rechnen sie mit bis zu 1,3 Milliarden Dosen. Die Unternehmen betonen, sie würden innerhalb weniger Stunden nach Erteilung der Zulassung für die Impfstoffauslieferung bereit sein.