In der Spitzenliga wachsen die Abstände
jh München – Im Fußball geht es um immer mehr Geld. Das bestätigt auch eine Aufstellung von Deloitte mit den umsatzstärksten Vereinen. In der vergangenen Saison steigerten die 20 größten Klubs – allesamt in Europa – ihren gesamten Erlös gleich um 11 % auf den neuen Höchstwert von 9,3 Mrd. Euro.Ein zweiter Trend ist der zunehmende Unterschied zwischen ganz oben und weiter unten, wie die Wirtschaftsprüfer- und Beratungsgesellschaft Deloitte in der 23. Ausgabe ihrer Studie “Football Money League” feststellt. Die finanzstärksten Vereine setzten sich immer weiter ab, berichtet Stefan Ludwig, der Leiter der Sport-Business-Gruppe. Die ersten sieben erwirtschafteten einen Umsatz von jeweils mehr als 600 Mill. Euro (siehe Tabelle). “Neapel auf Platz 20 müsste seinen Umsatz also mindestens verdreifachen, um finanziell vorn mitspielen zu können”, sagt Ludwig. Mit 207 Mill. Euro liegt der SSC Neapel am Ende der Rangliste.Spitzenreiter ist erstmals der FC Barcelona, der erste Klub, der in einer Saison einen Erlös von mehr als 800 Mill. Euro erzielte. Einschließlich der von Deloitte herausgerechneten Einnahmen für den Verkauf von Spielern kam der spanische Meister auf 990 Mill. Euro. Der Umsatz des FC Bayern liegt einschließlich der Transfererlöse bei 750 Mill. Euro. Borussia Dortmund hatte 490 Mill. Euro gemeldet. Medienrechte sind TreiberMedienrechte hatten laut Deloitte mit 44 % den größten Anteil am Gesamtumsatz der Klubs. Die Rechte seien auch der wesentliche Treiber fürs Wachstum gewesen – wie die Ausschüttungen des europäischen Fußballverbands Uefa für Mannschaften in der Champions und der Europa League. Auch der FC Bayern habe davon profitiert, obwohl die Münchner schon im Achtelfinale der Champions League am späteren Sieger FC Liverpool gescheitert sind.Bezogen auf die Profitabilität liegt der FC Bayern zumindest klar vor den spanischen Spitzenklubs, wie ein Blick auf die Geschäftszahlen der Vereine zeigt (vgl. BZ vom 5.9.2019). Der deutsche Meister hatte in der Saison 2018/19 einen Jahresüberschuss von 52,5 Mill. Euro erzielt, das waren 78 % mehr als ein Jahr zuvor. Real Madrid berichtete von einem Nettogewinn von 38 Mill. Euro, der FC Barcelona von 4,5 Mill. Euro. Damit ist Barca offenbar nicht zufrieden. Deloitte weist darauf hin, dass der Verein die Zugkraft der eigenen Marke erkannt habe und sich nun selbst um Merchandising und Lizenzierung kümmere.