Bekleidung

Inditex und H&M lassen die Krise hinter sich

Die beiden Textilriesen Inditex und H&M haben trotz der andauernden Belastung durch die Corona-Pandemie und Schwierigkeiten bei den Lieferketten im dritten Quartal wieder das Niveau von 2019 erreicht. Nach der Veröffentlichung der Zahlen am...

Inditex und H&M lassen die Krise hinter sich

ths Madrid

Die beiden Textilriesen Inditex und H&M haben trotz der andauernden Belastung durch die Corona-Pandemie und Schwierigkeiten bei den Lieferketten im dritten Quartal wieder das Niveau von 2019 erreicht. Nach der Veröffentlichung der Zahlen am Mittwoch fielen die Kurse der beiden Konzerne jedoch, offenbar wegen Bedenken über eine Verschärfung der Coronakrise und möglicher neuer Einschränkungen für den Handel mitten im für die Modebranche so wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Die spanische Inditex gab wie gewohnt einen Ausblick für den Auftakt des Schlussquartals. Demnach wuchs der Umsatz des weltweit führenden Modekonzerns und Betreibers von Ketten wie Zara vom 1. November bis 10. Dezember um Wechselkurse bereinigt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33% und 10% im Vergleich zum Jahr 2019.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres erzielten die Spanier einen Umsatzrekord von knapp 7,4 Mrd. Euro, 6% mehr als 2019. Der Gewinn von August bis Oktober fiel mit 1,23 Mrd. Euro 5% höher aus als vor zwei Jahren. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres lag der Umsatz mit 19,3 Mrd. Euro zwar 37% über dem Vorjahr, als wegen der Pandemie die Läden geschlossen waren oder strengen Einschränkungen unterlagen. Die Verkäufe in den neun Monaten waren jedoch noch 2,5% geringer als 2019.

Die Branche leidet auch unter den allgemeinen Problemen bei den Lieferketten. Die Betriebskosten stiegen von Februar bis Oktober gegenüber dem Vorjahr um 24% und lagen auch über den Ausgaben von 2019. „Wir sind jedoch weniger von den Engpässen betroffen, da unsere Produktion näher an den Kernmärkten in Europa ist“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Pablo Isla. Im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern fertigt Inditex mehr als die Hälfte seiner Ware für Europa in Spanien, Portugal oder der Türkei und ist daher weniger abhängig vom Transport aus Asien.

Zudem läuft das Online-Geschäft weiter sehr gut, auch angetrieben vom veränderten Kaufverhalten durch die Pandemie. In den ersten neun Monaten wuchs der Absatz über das Internet gegenüber 2020 um 28% und lag ganze 124% über dem Stand von 2019. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern, dass die Online-Verkäufe mehr als 25% des Umsatzes ausmachen, womit das gesteckte Ziel ein Jahr früher erreicht wird.

In den letzten Jahren hatten die Spanier zahlreiche Shops von Zara, Massimo Dutti oder Bershka geschlossen zugunsten von größeren und attraktiveren Läden. Die Strategie ist dem Management nach aufgegangen, denn bis Oktober erzielte man 11% mehr Umsatz in weniger Ladenlokalen als 2019.

Der kürzlich ernannte neue CEO von Inditex, Óscar García Maceiras, meldete sich auf der Analystenkonferenz erstmals mit ein paar Sätzen zu Wort. Man werde die „finanzielle Disziplin“ bei den Investitionen beibehalten wie auch eine „vorhersehbare Vergütungspolitik für die Aktionäre“, sagte der bisherige Sekretär des Verwaltungsrates. „Das Modell von Inditex steckt noch in der Anfangsphase seiner potenziellen Entwicklung“, so die Ansage von García Maceiras.

Im Herbst besser als 2019

Der schwedische Konkurrent H&M meldete am Mittwoch seinerseits, dass der Umsatz von September bis November über dem Stand von 2019 gelegen habe. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr von Dezember bis November gegenüber 2020 um 6 % auf 19,3 Mrd. Euro, jedoch unter dem Wert von vor der Pandemie.

Wertberichtigt Seite 8

Inditex
Kennzahlen nach IFRS
9 Monate 
in Mill. Euro20212020
Umsatz19 32514 085
Operative Kosten59564812
Operatives Ergebnis114098172
Gewinnmarge (%)5958
Reingewinn2500671
Netto-Cash-flow95698265
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