Inditex wächst langsamer, aber robuster als die Konkurrenz
Inditex wächst langsamer, aber robuster als Konkurrenz
ths Madrid
Zara-Betreiber legt guten Start ins Herbstquartal hin
Der spanische Moderiese Inditex fuhr im ersten Halbjahr einen Rekordumsatz von 18 Mrd. Euro ein. Doch das Wachstum von 7,2% war weit entfernt von früheren zweistelligen Raten. Das lag zum Teil an den meteorologischen Umständen in der Sommersaison, vor allem aber an den Wechselkursen. Ohne diesen Effekt wäre der Umsatz um 10,2% gestiegen, wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab. Die Wechselkurse machten sich in Asien bemerkbar, wo der weltweit führende Textilkonzern einen für seine Verhältnisse ungewöhnlichen Rückgang der Verkaufszahlen verzeichnete.
Der Auftakt des Herbstquartals war dagegen vielversprechend, mit einem um Währungseffekte bereinigten Umsatzwachstum von 11% im August und Anfang September. Der Reingewinn in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres stieg um 10% auf fast 2,8 Mrd. Euro und der Betriebsgewinn Ebitda um 8,1% auf 5 Mrd. Euro. Das lag im Rahmen der Erwartungen der Analysten und übertraf die großen Konkurrenten in der Modebranche, wie die schwedische H&M, die im ersten Halbjahr beim unbereinigten Umsatz nur 1% zulegte. Die Börse quittierte die Zahlen am Mittwoch mit Kursgewinnen, die den Konzern auf einen Marktwert von 150 Mrd. Euro brachten.
Der Vorstand unterstrich den Erfolg der Strategie: weniger Ladenlokale der Marken wie Zara, dafür größere und attraktivere Geschäfte, die das Einkauferlebnis steigern. In Spanien, dem größten Einzelmarkt von Inditex, habe man seit 2019 die Zahl der Geschäfte um 27% reduziert und dennoch den Umsatz um 20% erhöht, erklärte der CEO, Óscar García Maceiras. „Wir werden in Zukunft weniger Geschäfte, aber dafür mehr Verkaufsfläche haben“, sagte er.
Die Analysten von Bankinter teilen die Einschätzung von Inditex, wonach der relativ geringe Marktanteil der Spanier in ihren 214 Märkten „ein hohes Potenzial für organisches Wachstum“ birgt.