Industriebeteiligungen

Indus klettert aus dem Tal

Indus verspürt nach einem desolaten Jahr wieder Rückenwind. Die im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutschte Beteiligungsgesellschaft will 2021 mit ihrer operativen Rendite wieder an das Vor-Corona-Jahr 2019 anknüpfen und hält eine Ebit-Marge von 5,5 bis 6,5% für möglich.

Indus klettert aus dem Tal

ak Köln

Indus verspürt nach einem desolaten Jahr wieder Rückenwind. Die im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutschte Beteiligungsgesellschaft will 2021 mit ihrer operativen Rendite wieder an das Vor-Corona-Jahr 2019 anknüpfen und hält eine Ebit-Marge von 5,5 bis 6,5% für möglich. Dafür soll sich das Ebit auf 95 bis 110 Mill. Euro im Vergleich zum vergangenen Jahr vervierfachen. Beim Umsatz peilt der SDax-Konzern einen leichten Anstieg auf einen Wert zwischen 1,55 und 1,7 Mrd. Euro an.

Auch in das Portfolio kommt Bewegung. Am Dienstag kündigte der Vorstand die zweite Akquisition binnen vier Monaten an, nachdem das M&A-Geschäft für die auf industrielle Mittelständler spezialisierte Holding über mehrere Quartale zum Erliegen gekommen war. „Die Rahmenbedingungen für attraktive Zukäufe haben sich merklich verbessert“, ließ Indus-Chef Johannes Schmidt verlauten. Indus übernimmt mit 70% der Anteile die Mehrheit an der Wirus Fenster GmbH & Co KG aus Rietberg in Westfalen und baut damit das Segment Bau/Infrastruktur aus, das mit einer Ebit-Marge von fast 17% die profitabelste Sparte von Indus ist. Wirus erzielte im vergangenen Jahr mit 245 Beschäftigten rund 56 Mill. Euro Umsatz.

Indus plant im laufenden Jahr 65 Mill. Euro für Zukäufe auszugeben. Darin enthalten ist neben Wirus auch der Kaufpreis für JST Jungmann Systemtechnik. Den Erwerb hatte Indus im November vereinbart. Der Vorstand plant jetzt noch eine weitere Akquisition in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr hatte die Fahrzeugtechnik mit einem operativen Verlust von 88 Mill. Euro – vor allem verursacht durch Wertminderungen – die ganze Gruppe belastet. Acht der bald 48 Beteiligungen im Portfolio gehören dieser Branche an.

Da die AG einen positiven Bilanzgewinn ausweist und der Vorstand mit einer deutlich verbesserten Ertragslage 2021 rechnet, will Indus trotz Konzernverlusts eine stabile Dividende von 0,80 Euro zahlen.

Sorge um Rating

Indus befürchtet eine Ratingverschlechterung in diesem Jahr, wie der Vorstand im Geschäftsbericht schreibt. Grund sei der coronabedingt erhöhte Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung zum Ebitda), der 2020 bei 3,3 lag. Indus will ihn im laufenden Jahr wieder unter 3 drücken, ist aber vom Zielkorridor von 2 bis 2,5 noch einiges entfernt. Die Auswirkungen der Pandemie zehren auch am Eigenkapital der Gruppe, das nach Einschätzung des Vorstands auch 2021 unter 40% der Bilanzsumme liegen wird. Mittelfristig bleibe das Ziel, eine Eigenkapitalquote von 40% zu erreichen.

Indus Holding
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Umsatz15591743
Ebitda158226
Wertminderungen4117
Ebit25118
Ebit-Marge (%)1,66,8
Konzernergebnis–2760
Ergebnis je Aktie (Euro)–1,102,43
Dividende (Euro)0,800,80
Operativer Cash-flow174168
Nettoschulden519546
Börsen-Zeitung