Industrieservice ist hart umkämpft

Lünendonk: Branche verfehlt 2013 Wachstumsziele - Bilfinger baut Führung aus

Industrieservice ist hart umkämpft

po Frankfurt – Mit der Vergabe von Serviceleistungen an externe Anbieter läuft es offenbar auch nicht mehr so gut wie zuletzt. Nach einer Erhebung des Marktforschers Lünendonk verfehlten die führenden Industriedienstleister im vergangenen Jahr ihre eigenen Wachstumsziele. Statt einer Geschäftsausweitung im Inland von geplanten 5,7 % wurden nur 1,1 % erreicht. Ein Jahr zuvor hatte diese Branche noch um 2,3 % zugelegt. “Insgesamt haben 6 der 15 Branchenführer im Jahr 2013 geringere Inlandsumsätze erzielt als noch 2012″, betont Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk.”Dies deutet zwar auf ein umkämpftes Marktumfeld hin, ist jedoch nicht zwingend auf eine schwächere Performance der Dienstleister zurückzuführen”, so Hossenfelder. So sei das zurückliegende Jahr auch von Umstrukturierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen der einzelnen Unternehmen geprägt gewesen. Insgesamt mache der Markt in Deutschlands rund 20 Mrd. Euro aus. Davon entfallen mit 3,9 Mrd. Euro 19,6 (i.V. 18,5) % auf die führenden 15 Unternehmen.Klarer Marktführer in Deutschland dank eines weit größeren Auslandsgeschäfts ist der Mannheimer Bilfinger-Konzern, der seinen Inlandsumsatz in der Sparte um 4,5 % steigerte. Der Gesamtumsatz mit Industrieservices legte sogar um 7 % zu. Mit einem Anteil von 47 % an der Konzernleistung sind die Aktivitäten im Segment Industrial das größte Geschäftsfeld des Konzerns, hieß es aus Mannheim. Druck auf die MargenBilfinger hatte jüngst mit einer Gewinnwarnung geschockt. Dabei ging es auch um den Margendruck bei den Industriedienstleistungen. Vor allem aber in der separaten Sparte Power leidet Bilfinger nach eigenen Angaben unter den Folgen der Energiewende. Zunehmende Windstrommengen machten neue konventionelle Kraftwerke überflüssig, alte würden nicht in dem früher gedachten Ausmaß ertüchtigt. Auch Hossenfelder merkt an, “besonders die Energiewende bewerten viele Dienstleister als Risiko für das Zukunftsgeschäft, weil Kunden ins Ausland abzuwandern drohen”. Im Interview des “Manager Magazin” kündigte Bilfinger-Chef Roland Koch an, im Rohrleitungsbau “etwa 200 bis 300 Arbeitsplätze” abzubauen. Betriebsbedingte Kündigungen seien möglich.