Infineon erhöht abermals ihr Kapital wegen Übernahme
sck München – Infineon will abermals ihr Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien erhöhen, um die Übernahme des US-Wettbewerbers Cypress zu refinanzieren. Am Dienstag teilte Deutschlands größter Halbleiterhersteller nach Börsenschluss ad hoc mit, durch Ausgabe neuer Stückaktien im Rahmen eines beschleunigten Platzierungsverfahrens einen Bruttoemissionserlös von 1 Mrd. Euro anzustreben.Infineon richtet sich mit ihrem Angebot an institutionelle Investoren. Die neuen Anteilscheine sollen nach Unternehmensangaben rückwirkend vom 1. Oktober 2019 an gewinnberechtigt sein. “Der erwartete Nettoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung soll zur teilweisen Refinanzierung des Kaufpreises für die (. . .) Akquisition von Cypress (. . .) genutzt werden”, berichtete das Dax-Mitglied. Infineon will auf diese Weise einen Teil des Darlehens, das der Konzern im vergangenen Jahr zur Finanzierung des Zukaufs bei Banken aufnahm, ablösen.Nach der Freigabe der Übernahme durch Washington und Peking konnte der Chipproduzent aus Neubiberg bei München die Transaktion Mitte April abschließen. Infineon berappte für die größte Übernahme in der Firmengeschichte 9 Mrd. Euro. Der Konzern finanzierte dies überwiegend mit Bankkrediten im Umfang von 5,8 Mrd. Euro. Den Rest stemmte Infineon im Sommer 2019 mit einer Kapitalerhöhung, eigenen Barmitteln und einer emittierten Hybridanleihe, deren Erlös von 1,2 Mrd. Euro (September 2019) zur Hälfte dem Eigenkapital zugerechnet wird.Kurz nach der Zusage aller Aufsichtsbehörden senkte S&P ihr langfristiges Rating für Infineon auf “BBB-” von “BBB”. Die Agentur begründete das mit der Coronakrise.