Chipkonzern

Infineon peilt Kapitalrendite von mindestens 10 Prozent an

Infineon ist optimistisch für 2022. Der Chipkonzern rechnet mit einem Rekordjahr. Die Kapitalrendite soll steigen.

Infineon peilt Kapitalrendite von mindestens 10 Prozent an

sck München – Im Zuge einer erwarteten wachsenden Profitabilität bei steigenden Umsätzen steuert Infineon eine höhere Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) an. Im angelaufenen Geschäftsjahr 2022 (30. September) will Deutschlands größter Halbleiterhersteller diese Kennziffer auf „mindestens 10%“ steigern. Dies geht aus dem Ge­schäftsbericht für den Berichtsabschnitt 2021 hervor, den das Dax-Unternehmen auf seiner Internetseite veröffentlicht hat. Im zurückliegenden Geschäftsjahr erhöhte Infineon die Kapitalrendite um 5,4 Prozentpunkte auf 8,4 %. Das war mehr, als der Vorstand prognostiziert hatte. Das Management stellte zuvor 7,5 % in Aussicht.

Die avisierte Zielgröße für die laufende Zwölfmonatsberichtsperiode stellt aber keinen firmeneigenen Bestwert dar. Im Jahr 2019 erreichte Infineon 12,2 %, davor waren es sogar 20,5 %. Der Konzern ist dabei, den im Frühjahr 2020 für 9 Mrd. Euro übernommenen US-Wettbewerber Cypress zu integrieren. Zugleich er­höhte die Konzernführung das Investitionsbudget für 2022 deutlich auf 2,4 Mrd. Euro. Dies dient unter anderem für Kapazitätserweiterungen mitten in der weltweiten Chipknappheit. Im vergangenen Geschäftsjahr 2021 weitete Infineon bereits ihre Investitionen um 400 Mill. auf 1,5 Mrd. Euro aus. Im Sommer schloss Infineon vorzeitig die Erweiterung des Standorts Villach (Österreich) ab.

Zur Bilanzvorlage im November äußerte sich der scheidende Vorstandsvorsitzende Reinhard Ploss zuversichtlich in Bezug auf die Wachstums- und Ertragsperspektiven des Unternehmens (vgl. BZ vom 10. November). Die hohe Nachfrage sorgt für Rückenwind. Für 2022 stellte der CEO einen Zuwachs der operativen Umsatzrendite auf 21 (2021: 18,7) % in Aussicht. Das wäre ein Rekordwert für Infineon. Bei angestrebten Konzernerlösen von 12,7 (11,1) Mrd. Euro entspräche das einem operativen Ergebnis (Segmentergebnis) von 2,67 (2,07) Mrd. Euro. Das wäre auch ein Bestwert in der Unternehmensgeschichte.

Nach fast zehn Jahren an der Konzernspitze folgt auf Ploss im April kommenden Jahres Produktionsvorstand Jochen Hanebeck (vgl. BZ vom 25. November). Ploss geht dann mit 66 Jahren in den Ruhestand. Für das Amt den Chief Operations Officer sucht der Aufsichtsrat noch einen Nachfolger für Hanebeck. Das Gremium unter Leitung von Wolfgang Eder wird diesen vakanten Posten vermutlich ebenfalls mit einem Manager aus den eigenen Unternehmen neu besetzen.