Infrastruktur-Investoren wollen für Techem bieten
Infrastruktur-Investoren wollen für Techem bieten
Brookfield und Antin werfen Hut in den Ring
Reuters Frankfurt
Der Kreis der Bieter für den Heizungsableser Techem wird Insidern zufolge größer. Die Infrastruktur-Investoren Brookfield aus Kanada und Antin Infrastructure aus Frankreich hätten den Hut in den Ring geworfen, sagten vier mit den Plänen vertraute Personen. Der börsennotierte Schweizer Finanzinvestor Partners Group prüft laut Insidern parallel einen Verkauf oder Börsengang von Techem.
Er erhofft sich dabei eine Bewertung von bis zu 9 Mrd. Euro, Investmentbanker halten aber 7 Mrd. Euro für realistischer. Die Partners Group hatte das Unternehmen aus Eschborn bei Frankfurt zusammen mit zwei Co-Investoren 2018 für 4,6 Mrd. Euro gekauft.
Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge interessieren sich auch die Finanzinvestoren KKR, Blackstone, GIP und der ehemalige Eigentümer Macquarie für Techem. Einige Finanzinvestoren könnten sich angesichts des Größe der Transaktion auch zu Konsortien zusammenschließen, sagte einer der Insider.
Im November sollen laut Finanzkreisen die Angebotsunterlagen von der mit dem Prozess beauftragten Investmentbank Goldman Sachs an Interessenten verschickt werden, vor Weihnachten seien die ersten, noch nicht verbindlichen Gebote fällig. Die Grundsatzentscheidung, ob Techem an die Börse gebracht oder an den nächsten Investor weitergereicht wird, soll erst nächstes Jahr fallen. Partners Group, Techem, Brookfield, Antin und Goldman Sachs wollten sich zu den Informationen nicht äußern.
Techem ist über das reine Ablesen von Verbrauchsdaten zu Heizung oder Wasser hinausgewachsen und hat sich inzwischen einer energieeffizienten Bewirtschaftung von Gebäuden verschrieben. Das 1952 gegründete Unternehmen mit 4.200 Mitarbeitern ist in 19 Ländern aktiv. Im Geschäftsjahr 2021/22 (Ende September) lag der Umsatz bei 900 Mill. Euro, bei einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 198 Mill. Euro. Dabei seien 150 Mill. Euro in die Digitalisierung der Energiewende investiert worden, hieß es im Nachhaltigkeitsbericht von Techem.