Innogy sichert sich Milliardenfinanzierung

Kredite für Meereswindpark Triton Knoll

Innogy sichert sich Milliardenfinanzierung

cru Düsseldorf – Die RWE-Tochter Innogy, die kurz vor der Übernahme durch den Konkurrenten Eon steht, hat sich die milliardenschwere Projektfinanzierung für den Meereswindpark Triton Knoll gesichert. Das geplante Investitionsvolumen der Ökostrom-Erzeugungssparte des Essener Konzerns, die Ende 2019 an RWE übergehen soll, beträgt rund 2 Mrd. Pfund. Mit dem Bau des landseitigen Netzanschlusses soll sofort begonnen werden.Ein Konsortium aus 15 internationalen Banken stellt rund 1,75 Mrd. Pfund für den Meereswindpark 20 Meilen vor der Küste von Lincolnshire mit einer geplanten Kapazität von 860 Megawatt (MW) bereit. Zu den Kapitalgebern gehören unter anderem die Sumitomo Mitsui Banking Corporation sowie die ABN Amro Bank und die MUFG Bank. Als Finanzberater für das Projekt fungierte die MUFG Bank sowie als Rechtsberater die Kanzlei Linklaters.Laut Innogy-Ökostromchef Hans Bünting ist damit zusammen mit den beiden Projektpartnern das finanzielle Fundament gelegt. Die neuen Gesellschafter werden die japanischen Energiekonzerne J-Power (25 %) und Kansai Electric Power (16 %). Die Mehrheitsbeteiligung (59 %) bleibt bei Innogy, die auch den Bau steuert.Mit dem Wachstum in der Ökostromerzeugung muss Innogy die schrumpfenden Einnahmen aus dem Vertriebsgeschäft ausgleichen, das zusammen mit den Netzen Mitte 2019 an Eon geht. Bei der britischen Vertriebstochter Npower waren die Schwierigkeiten so groß, dass der Konzern Npower mit dem Vertriebsgeschäft des schottischen Konkurrenten SSE zum zweitgrößten Stromvertrieb Großbritanniens zusammenlegt und an die Börse bringt. Vertrieb unter DruckAuslöser des Wettbewerbsdrucks im Vertrieb sind kleinere Technologiefirmen, die den Stromkunden den einfachen Wechsel zum billigsten Anbieter ermöglichen. Hinzu kommt noch erschwerend die Deckelung der Strompreise durch neue Gesetze der britischen Regierung.Der Kurs der Innogy-Aktie notierte am Montag nahezu unverändert bei 37,42 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit der Erstnotiz im Oktober 2016 um rund 4 % auf 20,8 Mrd. Euro erhöht. Haupteigentümer ist RWE mit 77 %.