Innogy sichert sich Solarkraftwerke in USA
cru Düsseldorf – Die RWE-Tochter Innogy, die vor der Übernahme durch den Konkurrenten Eon steht, sichert sich in den USA Rechte an Solarprojekten der Entwicklungsfirma Birdseye Renewable Energy in den USA. Die Entwicklungspipeline umfasse 13 Projekte mit einer Kapazität von rund 440 Megawatt, teilte der Essener Konzern am Montag mit. Das Gesamtinvestitionsvolumen dürfte bei rund 500 Mill. Euro liegen, davon 30 % aus Subventionen.Innogy hat derzeit 3 400 Megawatt erneuerbarerer Energie in Betrieb und will in dieser Sparte, die 2019 unter das Dach von RWE wechseln soll, bis auf 7 800 Megawatt wachsen. Für die Jahre 2018 bis 2020 hat Innogy 1,5 Mrd. bis 2 Mrd. Euro Nettoinvestitionen für zusätzliches Wachstum geplant, einen Großteil davon für Erneuerbare.Eine entsprechende Vereinbarung sei mit dem amerikanischen Entwickler Birdseye Renewable Energy unterzeichnet worden, die Innogy das Vorrecht sichert, sobald Projekte aus der Pipeline Baureife erlangt haben, diese vollständig zu erwerben. Zusätzlich zu diesen Projekten würden beide Unternehmen weitere Möglichkeiten prüfen, die Kooperation zu vertiefen. Abgewickelt werden der Bau, der Betrieb und die Instandhaltung der Solarkraftwerke von der Innogy-Tochter Belectric. Der Löwenanteil der Vorhaben befindet sich in einer frühen Entwicklungsphase.Die Projekte sind in den Bundesstaaten North Carolina, South Carolina, Georgia und Mississippi gelegen. Bereits im August 2016 hatte Innogy die strategische Entscheidung getroffen, den Ausbau erneuerbarer Energien in den USA voranzutreiben, und gründete dafür die Tochtergesellschaft Innogy Renewables US in Chicago.Das Unternehmen hat zudem im australischen Markt Fuß gefasst und Projektrechte an zwei Solarkraftwerken mit einer Gesamtkapazität von mehr als 460 Megawatt in New South Wales erworben. Außerdem hat Innogy eine Vereinbarung mit einem kanadischen Entwickler für Projekte mit einer Kapazität von über 1 000 Megawatt unterzeichnet. Bald subventionsfrei”Die Solarenergie ist die am schnellsten wachsende Technologie in der Energiebranche, die bereits in vielen Märkten ohne Subventionen auskommt”, sagte Innogy-Ökostromchef Hans Büntig. Nach Einschätzung des US-Analysehauses Bernstein dürfte sich im kommenden Jahrzehnt die installierte Leistung erneuerbarer Energien mehr als verdoppeln. Zudem sollten die Produktionskosten für Solar- und Windenergie bis 2030 deutlich unter jene fossiler Energieträger fallen.