Insolvenzschutz für Betriebsrenten wird teuer

Beiträge für Pensions-Sicherungs-Verein steigen

Insolvenzschutz für Betriebsrenten wird teuer

ak Köln – Die deutsche Wirtschaft wird 2020 voraussichtlich einiges mehr für den Insolvenzschutz ihrer Betriebsrenten ausgeben müssen als in den vergangenen Jahren. Der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) kündigte am Donnerstag an, dass die Beiträge 2020 über dem schon im Vorjahr ziemlich hohen Prämienniveau liegen werden. Eine konkrete Prognose gab der PSV angesichts der pandemiebedingten Unsicherheiten nicht ab.Rund 95 000 Unternehmen in Deutschland, die ihre Betriebsrenten über Direktzusagen oder Pensionsfonds organisiert haben, sind Zwangsmitglieder im PSV. Er springt für die Verpflichtungen aus Pensionszusagen ein, wenn ein Unternehmen in die Insolvenz rutscht. Im vergangenen Jahr betrug der Beitragssatz 3,1 Promille. Das lag deutlich über dem durchschnittlichen Beitragssatz der vergangenen fünf Jahre von 1,9 Promille.2019 musste der PSV bei 414 Insolvenzen einspringen. Das Schadensvolumen lag mit knapp 1,2 Mrd. Euro deutlich über dem des Vorjahres (660 Mill. Euro). Grund dafür waren die durchschnittlich mehr als doppelt so hohen Rentenverpflichtungen, die der PSV übernehmen musste.Die größten Beitragszahler des PSV sind einige Dax-Konzerne. Alle Mitglieder haben im vergangenen Jahr insgesamt 1,1 Mrd. Euro an den Versicherer gezahlt. Die 5 % Unternehmen mit den größten Pensionslasten zahlen etwa 90 % der Beiträge.Aktuell läuft eine politische Diskussion, Pensionskassen in das PSV-System einzubinden. Es gibt erste Gesetzesentwürfe dazu. Dabei muss vor allem der Interessenausgleich zwischen bestehenden Mitgliedern und den Pensionskassen geregelt werden.