Insolvenzschutz wird billiger

Börsen-Zeitung, 8.7.2016 ak Düsseldorf - Für den Insolvenzschutz ihrer Betriebsrenten muss die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr deutlich weniger zahlen als noch 2015. Der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) kündigte bei seiner Mitgliederversammlung...

Insolvenzschutz wird billiger

ak Düsseldorf – Für den Insolvenzschutz ihrer Betriebsrenten muss die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr deutlich weniger zahlen als noch 2015. Der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) kündigte bei seiner Mitgliederversammlung in Köln an, dass der Beitragssatz 2016 voraussichtlich bei etwa 1 Promille liegen werde. Das wäre der niedrigste Satz seit mehr als 20 Jahren. Im Vorjahr waren es noch 2,4 Promille. Grund ist die sinkende Zahl von Firmeninsolvenzen und wenige Großpleiten. Der PSV hat rund 94 000 Zwangsmitglieder. Sie stemmten im vergangenen Jahr ein Beitragsvolumen von knapp 800 Mill. Euro. Hauptbeitragszahler sind Großkonzerne.Bei der von der Bundesregierung geplanten Reform der Betriebsrente – Stichwort Nahles-Rente – will der PSV nicht als Insolvenzsicherer auftreten. Der Entwurf sieht eine reine Beitragszusage und eine vollständige Enthaftung der Arbeitgeber vor. Stattdessen sollen neue Versorgungseinrichtungen der Tarifpartner die volle Verantwortung übernehmen und der PSV die Leistungen dieser Einrichtungen absichern. Das aber passt laut PSV überhaupt nicht ins bestehende, bewährte System.