Instacart-Kurs fällt nur einen Tag nach dem Debüt unter den Ausgabepreis
Instacart-Kurs fällt unter Ausgabepreis
Begeisterung für Tech-IPOs erhält neuen Dämpfer nach Börsengängen von Arm und Klaviyo
cru Frankfurt
Der Kurs des gerade an der Börse gestarteten US-Lebensmittellieferanten Instacart ist schon an am zweiten Handelstag kurzzeitig unter den Ausgabepreis gefallen. Die Aktie des Unternehmens, das unter dem Namen Maplebear firmiert, fiel am Mittwoch um etwa 11% und schloss bei 30,10 Dollar. In der letzten Handelsstunde sank der Kurs sogar auf 29,96 Dollar und fiel damit unter die 30-Dollar-Marke, zu der die Aktien beim Börsengang verkauft wurden.
Damit erhält die Euphorie für Tech-IPOs an den US-Börsen, die nach den Debüts des britischen Chipdesigners Arm und des digitalen Marketingunternehmens Klaviyo entstanden war, einen weiteren Dämpfer. Auch die Kurse von Arm und Klaviyo sind am Donnerstag zeitweise gefallen - der von Arm sogar kurzzeitig unter den Ausgabepreis.
Das bedeutet auch Gegenwind für die gerade angelaufenen Börsengänge der drei deutschen Unternehmen - des Medikamentenverpackers Schott Pharma, des Panzergetriebeherstellers Renk und des Sandalenherstellers Birkenstock. Die Manager von Schott Pharma sind gerade in New York, um Investoren zum Kauf der Aktien vom Mutterkonzern Schott zu bewegen, die noch bis zum Mittwoch kommender Woche (27. September) gezeichnet werden können.
Bei Renk, die dem Finanzinvestor Triton gehört, wird für Freitag (22. September) oder Montag (23. September) die Preisspanne erwartet, zu der Investoren zeichnen können. Auch bei der Traditionsfirma Birkenstock, die trotz ihres Unternehmenssitzes in Linz am Rhein an die Börse in New York strebt, weil der Eigentümer L Catterton ein US-Finanzinvestor ist, fehlt die Preisspanne noch. Bis zum Jahresende wird zudem noch das IPO des Fuhrparkmanagementunternehmens DKV Mobility erwartet, an dem der selbst ebenfalls an die Börse strebende Finanzinvestor CVC beteiligt ist. Das CVC-IPO wird für November erwartet.
Gegenwind für Schott Pharma
Beim Börsengang von Schott Pharma gibt es indes keine allzu große Unsicherheit. Das gesamte Aktienangebot ist bereits einmal gezeichnet. Das Unternehmen zudem schon die Zusage des Staatsfonds Qatar Investment Authority dem Mutterkonzern Schott als Cornerstone-Investor Aktien für 200 Mill. Euro bzw. knapp 5% abzukaufen. Das wären rund 20% des Emissionserlöses, der bei knapp 1 Mrd. Euro für 23% der Anteile erhofft wird.
Die Verkäufe der Instacart-Aktien am Mittwoch erfolgten in einem breiteren Aktienmarkt, der durch die jüngsten Kommentare der Federal Reserve unter Druck stand. Instacart hatte jedoch seinen eigenen Gegenwind in Form der ersten Analysteneinschätzung – ein lauwarmes „Hold“-Rating von Bernie McTernan von Needham.
Er verwies auf Bedenken wegen der zunehmenden Konkurrenz durch Unternehmen wie Uber und DoorDash sowie auf die gedämpften Erwartungen für den Online-Lebensmittelhandel nach der Pandemie. „Wir sehen ein ausgewogenes Risiko-Ertrags-Verhältnis, das das verlangsamte Wachstum in den Jahren nach einem pandemiebedingten Nachfrageschub und das bereits skalierte Werbegeschäft von Cart widerspiegelt“, schrieb McTernan.