Mit neuen Modellen und vermehrter Kapazität reagiert Fujifilm aus Japan auf die starke Nachfrage nach ihren Instax-Kameras. Dank dieses Booms konnte der Konzern seinen Betriebsgewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr auf den Rekord von 276,7 Mrd. Yen (1,6 Mrd. Euro) steigern. Dabei wuchs der Anteil der Kamera-Sparte, die operativ 101,9 Mrd. Yen (592 Mill. Euro) verdiente, von 27% im Vorjahr auf 37%. Zu der Sparte gehören die Instax-Sofortbild-Kameras, die binnen 90 Sekunden relativ winzige Abzüge ausdrucken, Hybrid-Kameras, Drucker für kleine Smartphone-Fotos und winzige Digitalkameras.

Nach dem Siegeszug von Fotohandys und später Smartphones hatte sich Fujifilm vom traditionellen Film- und Kamerageschäft abgewandt und mit Hilfe seiner Filmpatente eine Gesundheitssparte aufgebaut. Die erste Instax-Kamera kam bereits 1998 auf den Markt, aber die Absatzzahlen stiegen erst vor etwa zehn Jahren an, als eine Nostalgiewelle für Analogkameras einsetzte. Der aktuelle Nachfrageschub beruht auf Influencern, die auf der Social-Media-Plattform Tiktok eine Instax als modisches und cooles Accessoire anpreisen. Daher ist die leistungsfähigste Serie X100 ständig ausverkauft, gebrauchte Modelle erzielen Höchstpreise.

Fujifilm erhöhte die Produktionskapazität in China, um das Startvolumen für die sechste Generation der X100, die im März auf den Markt kam, zu verdoppeln. Dennoch übertrafen die Bestellungen die eigenen Prognosen „bei weitem“, sagte Yujiro Igarashi von der Fujifilm Professional Imaging Group der Agentur Reuters. Zugleich deutete Vorstandschef Teiichi Goto im Mai an, dass er das Angebot gerne knapp halten würde, um nach dem Vorbild der deutschen Marke Leica den Premiumwert der Geräte zu pflegen.

Dessen ungeachtet modernisiert Fujifilm die Instax-Modellreihe. Im April ersetzte die Instax Mini 99 nach elf Jahren das Flaggschiffgerät Mini 90. Ende dieser Woche folgt die Instax Wide 400 mit einem Fotoformat in doppelter Kreditkartengröße als Nachfolger der Instax Wide 300, die 2014 auf den Markt kam.