Intu-Übernahmeversuch geht in die Verlängerung
hip London – Der britische Immobilien-Tycoon John Whittaker hat bis Ende November Zeit für ein Angebot bekommen, um Intu Properties von der Börse zu nehmen. Whittaker hält über sein Investmentvehikel Peel Group bereits 27 % an der auf Einkaufszentren spezialisierten Immobiliengesellschaft. Angeblich wäre er fast Priester geworden, stieg dann aber bei Peel Mills ein, dem Geschäft seiner Familie. Es ist bereits die zweite Verlängerung, die Intu mit Zustimmung des Takepover Panels gewährt. Eigentlich sollte das Angebot schon am 1. November vorliegen.Wie einer Pflichtveröffentlichung des Shoppingcenter-Betreibers zu entnehmen ist, hat das Konsortium aus Peel Group, dem US-Finanzinvestor Brookfield Property Partners und der saudischen Olayan die Due Diligence im Großen und Ganzen abgeschlossen und “wesentliche Fortschritte” bei der Finanzierung eines möglichen Angebots gemacht. Der vertiefte Blick in die Bücher habe keinen Anlass geboten, vom im Oktober genannten möglichen Kaufpreis von 210,4 Pence je Aktie abzuweichen. Demnach wäre der Deal bei Zustandekommen 2,9 Mrd. Pfund schwer.”Es sieht nicht so aus, als liefe der Prozess reibungslos”, schrieb der Jefferies-Analyst Mike Prew in einer ersten Einschätzung. Er denke, der Deal dürfte den Anteilseignern von Brookfield schwer zu verkaufen sein. In den Portfolios der klassischen Immobilienanleger schrumpft der Anteil der Einzelhandelsobjekte. Denn die Unternehmen der Branche geben den Druck, der aus der schwachen Entwicklung der britischen Realeinkommen und dem veränderten Konsumverhalten der Kunden entsteht, an ihre Vermieter weiter. Eine ganze Reihe von Einzelhändlern und Restaurantketten wie Carluccio’s, Mothercare, New Look und Prezzo hat schon Sanierungspläne aufgelegt, die ihnen ermöglichen, Mietverträge neu auszuhandeln. Andere reduzieren die Zahl ihrer Filialen und setzen verstärkt auf E-Commerce. Die einst unter dem Namen Capital Shopping Centres bekannte Intu zeichnet sich seit einiger Zeit durch eine erhebliche Underperformance am Aktienmarkt aus. In ihrem Portfolio befinden sich das Trafford Centre in Manchester und Metrocentre in Gateshead. Der größere Rivale Hammerson gab im April sein Vorhaben auf, Intu für 3,4 Mrd. Pfund im Aktientausch zu akquirieren. Intu wird von Rothschild, UBS und BoA Merrill Lynch beraten.Aus Sicht der Analysten von Peel Hunt hätte ein Delisting durchaus Sinn. Bliebe Intu an der Börse notiert, müsste die Bilanz entweder durch den Verkauf von Assets oder durch eine Kapitalspritze gestärkt werden.