Investitionen kosten Google Gewinn
scd Frankfurt – Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat den Umsatz im dritten Quartal um ein Fünftel auf 40,5 Mrd. Dollar gesteigert, vor allem dank eines kräftigen Anstiegs der Werbeerlöse um 5 Mrd. auf den Rekordwert von 33,9 Mrd. Dollar. Unter dem Strich verdiente Google mit 7,07 Mrd. Dollar dennoch fast ein Viertel weniger als in der Vorjahresperiode und damit auch weniger als im Markt erwartet. Das war zum einen auf eine deutliche Steigerung der Verwaltungskosten zurückzuführen, die um fast die Hälfte auf 2,6 Mrd. Dollar kletterten. Im Wesentlichen ging der Gewinnrückgang aber auf einen Verlust aus Beteiligungsgeschäften in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar zurück, nachdem in der Vorjahresperiode hier noch ein Gewinn von 1,3 Mrd. Dollar erzielt worden war.Ruth Porat, Chief Financial Officer von Google und Alphabet, kündigte an, weiter in Talent und Infrastruktur zu investieren, um das weitere Wachstum zu unterstützen. Das gelte insbesondere für die Bereiche Cloud Computing und Machine Learning. Die Kostensteigerungen in diesem Zusammenhang sorgten dafür, dass die operative Marge im Quartal verglichen mit dem Vorjahr um drei Prozentpunkte auf 23 % schrumpfte.Ein weiteres Investitionsfeld für Google ist das Hardwaregeschäft mit vernetzten Geräten. Die größten Wettbewerber sind hier Apple und Amazon. Während Amazon bei vernetzten Haushaltsgeräten einen Vorsprung hat, konnte Apple mit der Apple Watch bei vernetzten Uhren eine dominante Position aufbauen. Einer Studie von Counterpoint Technology zufolge kommt der iPhone-Anbieter auf fast 40 % Marktanteil – mehr als das Dreifache von Samsung, der Nummer 2 im Markt. Einem Bericht von Reuters zufolge befindet sich Google derzeit in Gesprächen mit der börsennotierten Fitbit (mit 6 % die Nummer 4) über eine mögliche Akquisition.Eine große Investition, die bereits feststeht, wird Google derweil in Deutschland vornehmen. Der Standort München soll mehr als verdoppelt werden. Der US-Internetkonzern hat das Gelände des sogenannten Postpalasts an der Hackerbrücke gekauft, wie dpa-afx am Dienstag mit Verweis auf einen Sprecher berichtete. Auf dem Gelände mit historischer Bebauung sollen rund 41 000 Quadratmeter Büroflächen geschaffen werden. Die Mitarbeiterzahl soll in den nächsten Jahren von derzeit knapp 1 000 auf rund 2 500 ausgebaut werden.