Investitionsgüterindustrie optimistisch

PwC-Studie: Maschinen- und Anlagenbauer erwarten 6 Prozent Umsatzplus

Investitionsgüterindustrie optimistisch

ds Frankfurt – Die deutschen Maschinenbauer schauen weiter optimistisch in die Zukunft, wenngleich sie die Aussichten nicht mehr ganz so rosig beurteilen wie im ersten Quartal. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens PwC.Für 2018 gehen die Produktionstechnikhersteller der Erhebung zufolge von einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 6,1 % aus. Im zweiten Quartal hatte der Schätzwert mit plus 6,2 % auf dem gleichen Niveau gelegen, während im ersten Quartal die Erwartungen mit 8,0 % Umsatzplus noch deutlich höher gewesen waren. Extrem hohe AuslastungFast drei Viertel der Maschinenbauer (71 %) arbeiten der Studie zufolge derzeit am Kapazitätslimit, die durchschnittliche Auslastung liegt bei 94 %. Dies scheint extrem hoch. Als normal gelten in der Branche rund 86 %. Die Mehrheit der befragten Unternehmen gehe zudem von stabilen Preisen und Gewinnmargen aus.Eingetrübt hat sich auch der Blick der Maschinenbauer auf die globale Konjunkturentwicklung: Nur noch ein Drittel der befragten Unternehmen blicke optimistisch auf das weltweite Wirtschaftswachstum in den nächsten zwölf Monaten. Im Vorquartal waren noch 44 % und zum Jahreswechsel rund zwei Drittel der Befragten dieser Ansicht, heißt es weiter. Die Erwartungen an die deutsche Wirtschaft bleiben der Studie zufolge hingegen weitgehend stabil: Sieben von zehn befragten Entscheidungsträgern sehen die weitere deutsche Wirtschaftsentwicklung positiv. Lediglich 3 % befürchten eine Verschlechterung in den nächsten zwölf Monaten.”Die exportorientierten Maschinenbauer beobachten das zunehmend protektionistische Klima im Welthandel sehr genau”, erklärt PwC-Maschinenbauexperte Klaus-Peter Gushurst. “Auch wenn die Auftragsbücher noch keinen Anlass zur Sorge geben, agieren die Entscheider der Branche mittlerweile vorsichtiger als zu Beginn des Jahres.” Fachkräftemangel bremstZunächst einmal steht die Branche aber vor der Herausforderung, die prallvollen Orderbücher abzuarbeiten, was angesichts der schon jetzt extrem hohen Auslastung zumindest punktuell schwierig scheint. Laut PwC planen rund 62 % der Maschinenbauer die Zahl ihrer Vollzeitbeschäftigten in den kommenden zwölf Monaten zu erhöhen. Gesucht würden vor allem Fachkräfte für Produktions- und Prozesstechnik, wie 42 % der Befragten erklärten. Rund 84 % sehen der PwC-Erhebung zufolge im Fachkräftemangel das zentrale Wachstumshindernis für ihr Unternehmen. Digitalisierung im BlickDer Aufbau digitaler Kompetenzen gehe unterdessen eher schleppend voran, lautet ein weiteres Fazit der Studie des Beratungshauses. Lediglich knapp ein Drittel der Befragten plane, zusätzliche Mitarbeiter speziell in diesem Bereich einzustellen. Immerhin knapp zwei von drei der für die Studie befragten Maschinenbauer wollen ihre Mitarbeiter über Weiterbildung in Digitaltechnik fit machen. Damit landete dieser Bereich auf Platz vier der Prioritätenliste für Fortbildungsmaßnahmen, hinter Produktions- und Prozesstechnik (74 % Zustimmung), Vertrieb (67 %) und Produktionsplanung (64 %).Gerade in einer stark vernetzten Zulieferindustrie wie dem Maschinenbau würden sich die Geschäftsmodelle durch die fortschreitende Digitalisierung enorm verändern, gibt das Beratungshaus zu bedenken.