Investor Ardian steigt bei Energiekonzern EWE ein

Milliardendeal wird zum Startschuss für Anteilsverkäufe bei MVV und Steag

Investor Ardian steigt bei Energiekonzern EWE ein

cru Frankfurt – Europas größter Finanzinvestor Ardian steigt in einem Milliardendeal beim kommunalen norddeutschen Energiekonzern EWE ein und wird damit neuer langfristiger strategischer Partner des fünftgrößten Versorgers in Deutschland. Der Kaufpreis, den die Franzosen für 26 % der Anteile an dem Oldenburger Unternehmen zahlen, liegt laut Finanzkreisen in der Größenordnung von 1,5 Mrd. Euro.Flankiert wird der Deal von einer Investorenvereinbarung zur Corporate Governance und zu einer flexiblen Ausschüttungspolitik, die Wachstumsinvestitionen ermöglicht. Ardian erhält zwei Sitze im EWE-Aufsichtsrat, und auf eine dritte Person werde man sich gemeinsam einigen. Als Co-Investor für künftige EWE-Investitionen hat sich Ardian den Versicherer Talanx mit ins Boot geholt.Mit der Transaktion betraut waren für EWE die Investmentbanker der Citigroup. Ardian hatte die Bank of America Merrill Lynch engagiert. Mit dem Zuschlag setzen sich die Franzosen nach monatelangem Verkaufsprozess knapp gegen das konkurrierende Konsortium der Allianz und des Infrastrukturinvestors Macquarie durch. Der Deal könnte zum Startschuss für neue milliardenschwere Einstiege von Finanzinvestoren bei kommunalen Energiekonzernen werden: Beim Mannheimer Versorger MVV und beim Kohleverstromer Steag im Ruhrgebiet stehen jeweils große Anteilspakete zum Verkauf.Zwei der größten Anteilseigner von MVV wollen ihre Anteile veräußern. Die Transaktion könnte bis zu 1 Mrd. Euro einbringen. EnBW und Rheinenergie sondieren das Käuferinteresse an ihren MVV-Anteilen von addiert 45 %. Mit dem Einholen von Interessenbekundungen beauftragt sind die Investmentbanker von Perella Weinberg.Ähnlich sieht es bei der finanziell angeschlagenen Steag aus: Noch ist ein Konsortium der sechs Stadtwerke aus Dortmund, Essen, Bochum, Oberhausen, Dinslaken und Duisburg Eigentümer des Essener Kohlekonzerns. Das Konsortium hatte für die ehemalige Tochter des Chemiekonzerns Evonik 1,2 Mrd. Euro bezahlt. Bis auf Dortmund, mit 36 % größter Eigner, wollen alle übrigen fünf Städte ihre Anteile verkaufen. – Bericht Seite 7