IT-Sicherheit als Differenzierungsfaktor

Branchenexperten: Zusammenarbeit unverzichtbar

IT-Sicherheit als Differenzierungsfaktor

ab Düsseldorf – Mit der fortschreitenden Vernetzung der realen Welt erhöht sich die Angriffsfläche für Hacker. Von daher hält es Uwe Müller, der bei der Bosch-Tochter Etas die Produktgruppe Cyber Security Solutions leitet, für unabdingbar, dass Hersteller von vernetzten Produkten wie beispielsweise smarten Kühlschränken auch ein Mindestmaß an Sicherheit mitliefern. Auch wenn es nie 100-prozentige Sicherheit gebe, habe der Sicherheitsaspekt das Potenzial, sich zum kritischen Wettbewerbsfaktor weiterzuentwickeln, sagte Müller auf dem gemeinsam vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) veranstalteten Digital Summit. Dabei kommt es nach Einschätzung von Müller jedoch nicht nur auf die Prävention an, sondern vor allen Dingen auch auf die Reaktionsfähigkeit im Schadensfall.Der Ruf nach dem Gesetzgeber fällt vergleichsweise leise aus, besteht doch die Gefahr der Überregulierung. Mehr als grobe Rahmenbedingungen könne der Gesetzgeber nicht liefern, glaubt Müller. Dieser Sichtweise schließt sich Olaf Riedel an, Senior Partner bei EY Advisory Services. Gesetze kämen meist mit zeitlicher Verzögerung und wären dann womöglich schon wieder von der Realität überholt. “Sicherheit ist ein Wettlauf gegen die Zeit”, gab Riedel zu bedenken.Wichtiger als gesetzgeberische Aktivität ist nach Einschätzung von Müller die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit. “Wir müssen die Scheuklappen ablegen.” Der schnelle Austausch sei insbesondere im Schadensfall unverzichtbar. Denn wenngleich kein Unternehmen gerne darüber redet, wie es von Hackern in die Mangel genommen wurde, gibt es weitaus mehr betroffene Unternehmen als nicht betroffene. Das belegt eine Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), wonach 68 % von 900 befragten Unternehmen in den Jahren 2016 und 2017 Opfer von Cyber-Angriffen geworden sind. In knapp der Hälfte der Fälle waren die Angreifer erfolgreich.