ITA Airways geht das Geld aus
Übernahme von ITA durch Lufthansa
hängt in der Luft
bl Mailand
Der staatlichen italienischen Fluggesellschaft ITA Airways geht allmählich das Geld aus. In italienischen Regierungskreisen wächst deshalb die Verärgerung darüber, dass sich die EU-Kartellbehörden so lange Zeit lassen mit der Prüfung der geplanten Übernahme eines Anteils von zunächst 41% durch die Lufthansa. Nicht bestätigten Berichten zufolge sollen sich kürzlich Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Italiens Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti mit dem zuständigen EU-Kommissar Didier Reynders getroffen haben. Doch eine Entscheidung der EU, die dem Vernehmen nach immer detailliertere Fragen bis hin zu den Bordmenüs stellt, ist nach wie vor nicht abzusehen. In italienischen Regierungskreisen heißt es, die französische Regierung versuche, den geplanten Deal zu blockieren, um sich am Ende ITA Airways für ein Butterbrot einverleiben zu können.
ITA Airways hat demnächst keine Mittel mehr, den Strategieplan weiter voranzutreiben. Die letzte Tranche einer von der EU zum Start von ITA Airways im Herbst 2021 genehmigten Staatshilfe von insgesamt 1,3 Mrd. Euro ist ausgezahlt. Die italienische Regierung hatte einem Verkauf an die Lufthansa zugestimmt, die zunächst für etwa 325 Mill. Euro einen Anteil von 41% und später den Rest übernehmen will. Die Gewerkschaften beider Unternehmen unterstützen den Plan.