Ita Airways intensiv auf Brautschau
bl Mailand
Die Alitalia-Nachfolgerin Ita Airways will bis Mitte dieses Jahres einen Partner finden. Das sagte Chairman Alfredo Altavilla bei einer Anhörung vor dem italienischen Abgeordnetenhaus. Man stehe diesbezüglich mit mehreren Unternehmen – europäischen und außereuropäischen – in Kontakt. Namen nannte Altavilla nicht. In Italien wird immer wieder Wunschpartner Lufthansa als Favorit gehandelt. Auch Delta, Air France-KLM und IAG zählen zu den Kandidaten. Allein hat Air Italy keine Überlebenschance.
Die neue italienische Airline, die in vielerlei Hinsicht mit der wiederholt vom Staat geretteten Pleite-Airline Alitalia identisch ist, ist von Rom zunächst mit einem Startkapital von 700 Mill. Euro ausgestattet worden. Weitere Mittel sind vorgesehen. Knapp drei Monate nach dem Start am 15. Oktober sind laut Altavilla noch 400 Mill. Euro in der Kasse. Trotz der gestiegenen Kerosinpreise, des Verlusts der Flugverbindungen nach Sardinien und der Corona-Pandemie liege man im Plan. Zwar sei der Umsatz mit 86 Mill. Euro zwischen Mitte Oktober und Ende Dezember 2021 erheblich unter den geplanten 173 Mill. Euro geblieben, so Altavilla. Doch habe man die Kosten deutlich reduziert. Statt der geplanten 2800 Mitarbeiter wurden nur 2235 Beschäftigte eingestellt. Die meisten von ihnen sind ehemalige Alitalia-Mitarbeiter, die niedrigere Bezüge erhalten als bei ihrem früheren Arbeitgeber. Ita Airways schreibt aber rote Zahlen.
Altavilla verwahrte sich gegen Forderungen, mehr Mitarbeiter der früheren Alitalia einzustellen, die überwiegend in Kurzarbeit sind. „Das ist nicht mein Problem. Stellte ich sie ein, dann würden wir am Markt nicht überleben. Ich bin nicht das Rote Kreuz für die ehemaligen Mitarbeiter der Alitalia“, sagte Altavilla bei der Anhörung.
Die Gesellschaft hat zuletzt – coronabedingt – das Angebot um etwa 7% ausgedünnt. Für dieses Jahr sind nach den derzeitigen Plänen die Einstellung von tausend Mitarbeitern und eine Ausweitung der Flotte um etwa 50% geplant.