Italiens Mobilfunkmarkt sortiert sich neu
ahe Brüssel – Die EU-Kommission hat den Weg für eine Neuordnung des italienischen Mobilfunkmarktes frei gemacht. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager genehmigte das geplante Gemeinschaftsunternehmen von Hutchison und Vimpelcom, nachdem diese umfangreiche Zugeständnisse gemacht hatten. Hiervon profitieren wird der französische Telekommunikationsbetreiber Iliad, der Assets der beiden Unternehmen übernehmen wird und damit einen Zugang zum italienischen Markt erhält. Verkauf von FrequenzenAktuell herrscht nach Einschätzung der EU-Wettbewerbshüter mit den vier Mobilfunkern H3G (Hutchison), Wind (Vimpelcom), TIM und Vodafone ein reger Wettbewerb auf dem italienischen Markt. Die Brüsseler Behörde befürchtete aber, dass sich dies nach der geplanten Fusion mit dann nur noch drei nahezu gleich großen Konkurrenten im Markt geändert hätte. “Der Zusammenschluss hätte bei den Endkunden zu geringerer Auswahl, einem Rückgang der Leistungsqualität und wahrscheinlich zu höheren Mobilfunk-Endpreisen geführt”, sagte Vestager in Brüssel.Dass sie die Transaktion nun doch genehmigte, lag an der Bereitschaft von Hutchison und Vimpelcom, einen bestimmten Anteil ihrer Mobilfunkfrequenzen an einen neuen Wettbewerber zu veräußern. Die Wahl fiel auf Iliad, die sich bereits auf dem französischen Markt als Neuzugang den vierten Platz gesichert hatte. Iliad erhält von H3G und Wind auch die Möglichkeit, mehrere tausend Mobilfunk-Basisstationen mit zu nutzen, und kann von den beiden fusionierenden Unternehmen übergangsweise auch das Netz mitbenutzen, bis das Unternehmen in Italien ein eigenes Mobilfunknetz aufgebaut hat. Damit wird der italienische Markt auch weiterhin von vier Anbietern geprägt.Neben den vier Betreibern gibt es auf dem italienischen Endkundenmarkt auch noch einige “virtuelle” Anbieter, die Dienste anbieten, aber keine eigenen Netze besitzen. Zu den größten Unternehmen in diesem Bereich gehören Poste Mobile und Fastweb.EU-Wettbewerbskommissarin Vestager verwies in Brüssel darauf, dass an dem Fall deutlich werde, dass Wachstum und Marktkonsolidierung in der Branche kein Widerspruch sein müsse. Telekommunikationsunternehmen in Europa sei es möglich, durch Konsolidierungen innerhalb eines Landes zu wachsen, vorausgesetzt, der Wettbewerb bleibe gewährleistet, betonte sie. Zugleich zeige sich, dass Unternehmen in der Telekommunikationsbranche auch grenzübergreifend expandieren könnten, wie es in diesem Fall Iliad getan habe.