ITK-Branche hebt Prognose deutlich an

Bitkom: Fachkräftemangel bremst noch schnelleres Wachstum

ITK-Branche hebt Prognose deutlich an

ge Berlin – Die Informations- und Telekommunikationsbranche hebt ihre bisherige Wachstumsprognose deutlich an. Für das langsam auslaufende Jahr erwartet Achim Berg, Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien (Bitkom), nunmehr ein Plus von 1,9 %, 0,6 Prozentpunkte mehr als noch im Frühjahr gedacht. Damit erlöst die ITK-Branche 2017 fast 161 Mrd. Euro, nach 157,8 Mrd. zuvor. Im kommenden Jahr peilt der Verband ein Wachstum von 1,3 % auf knapp 163 Mrd. Euro an. Dabei könnten die Umsätze noch höher sein, wenn die Unternehmen nicht durch fehlende Fachkräfte gebremst würden, klagte Berg. Mit den binnen Jahresfrist neu entstandenen rund 30 000 Stellen hat sich die ITK-Wirtschaft zum größten industriellen Arbeitgeber in Deutschland aufgeschwungen. Mit inzwischen fast 1,08 Millionen Jobs bietet der Industriezweig mehr Arbeitsplätze als die Schlüsselbranchen Maschinen- oder Automobilbau. “Schicksalsfrage”Das größte Plus verzeichnet mit gut 6 % die Software-Sparte mit ihren Cloud- und Big-Data-Anwendungen. Die Smartphone-Erlöse klettern der Prognose zufolge um 4,4 % auf fast 10 Mrd. Euro, womit allein mit den mobilen Endgeräten mehr umgesetzt wird als mit der gesamten Unterhaltungselektronik (inklusive TV-Geräten), die ihrerseits um 2,6 % zulegen dürfte. Das einzig schrumpfende Segment sind die Festnetz- und Mobildienste, die um 1 % auf knapp 49 Mrd. Euro zurückgehen sollten. Das Geschäft der TK-Infrastruktur steige minimal auf 6,6 Mrd. Euro. “Die Netzbetreiber investieren Milliarden in den Erhalt und Ausbau der Netze. Zugleich schrumpfen die Umsätze mit Festnetz- und Mobildiensten”, sagte Berg.Zugleich mahnte der im Hauptberuf als Operating Partner bei dem US-Finanzinvestor General Atlantic tätige Berg zu mehr Tempo bei der digitalen Transformation. Im internationalen Vergleich sei die hiesige Wirtschaft bei Investitionen in digitale Technologien eher zurückhaltend. Dabei sei der Aufbruch in eine datengetriebene digitale Plattformökonomie “eine Schicksalsfrage” für Deutschland. Neben der Politik, für die Berg einen digitalen Staatssekretär im Bundeskanzleramt fordert, sei hier vor allem das Management verantwortlich.