IWG wimmelt Kaufinteressenten ab
hip London – Der britische Serviced-Office-Anbieter IWG hat Übernahmegespräche mit den potenziellen Käufern TDR Capital, Terra Firma und Starwood Capital abgebrochen. Wie die zuvor unter dem Namen Regus bekannte Gesellschaft mitteilt, ist der Board der Ansicht, dass keine der Parteien derzeit dazu in der Lage sei, den IWG-Anteilseignern “eine machbare Transaktion zu einem empfehlenswerten Preis” zu bieten. Die Aktie brach daraufhin um 21 % auf 238,50 Pence ein. IWG betreibt unter Marken wie Regus und Space um die 3 000 Standorte in 114 Ländern. Dem Unternehmen machen aggressive Wettbewerber wie Wework zu schaffen, die mit ihren Angeboten versuchen, Millennials anzusprechen. Ende Mai wimmelte der Board ein von Prime Opportunities geführtes Konsortium ab, das an einer Übernahme interessiert gewesen wäre (vgl. BZ vom 1. Juni). Im Dezember vergangenen Jahres hatten Onex und Brookfield Asset Management einen gemeinsamen Anlauf unternommen. Die Verhandlungen dazu endeten im Februar ergebnislos. Im Juni vergangenen Jahres übernahm der US-Finanzinvestor Blackstone die Mehrheit an der Londoner Immobiliengesellschaft The Office Group (TOG), die sich darauf spezialisiert, Start-ups, Gründern und Freiberuflern, aber auch etablierten Unternehmen wie Facebook und Santander flexible Angebote zu machen. Neben Büroflächen gibt es dort Dachgärten, Sportstudios und Cafés. Carlyle ist in diesem Geschäft unter der Marke “Uncommon” unterwegs und kaufte zuletzt das Bürogebäude The Crosspoint an der Liverpool Street von der Immobiliengesellschaft Amsprop, die Alan Sugar (“The Apprentice”) gehört. Wework hatte 4,4 Mrd. Dollar von der japanischen Softbank erhalten.Dem IWG-Gründer Mark Dixon würde ein Verkauf den Ausstieg aus dem Unternehmen ermöglichen, das er im Jahr 1989 an den Start gebracht hatte. Er hatte zuletzt Aktien verkauft. Seit dem Börsengang im Jahr 2000 reduzierte er seine Beteiligung von rund drei Fünfteln auf gut ein Viertel an der Gesellschaft. Nach Beendigung aller Gespräch mit potenziellen Käufern stehen nun wieder die Fundamentaldaten im Fokus: IWG hatte jüngst die Schätzung für ihren Vorsteuergewinn im laufenden Jahr wegen zusätzlicher Marketingaufwendungen gesenkt. Im ersten Halbjahr ging er um ein Drittel auf 54 Mill. Pfund zurück. Die Rendite (Cash Return on Investment) schrumpfte nach Steuern um 270 Basispunkte auf 16,6 %. Die Nettoverschuldung erhöhte sich den Angaben zufolge auf 383 (i.V. 307) Mill. Pfund. Der Broker Peel Hunt verortet den “Fair Value” noch etwas unter dem Schlusskurs bei 220 Pence je Aktie.