Weinhandelsgruppe

Online-Geschäft von Hawesko enttäuscht

Die Weinhandelsgruppe Hawesko hat mit Umsatz, operativem Ergebnis und Ebit-Marge die im Jahresverlauf 2023 nach unten korrigierten Prognosen erfüllt. Zufrieden kann das Unternehmen aus Hamburg trotzdem nicht sein.

Online-Geschäft von Hawesko enttäuscht

Online-Geschäft von Hawesko enttäuscht Erwartungen

md Frankfurt

Umsatz und Ergebnis des Weinhändlers im Prognoserahmen

Die Weinhandelsgruppe Hawesko hat auf Basis vorläufiger Zahlen 2023 einen Konzernumsatz von etwa 660 (i.V. 671,5) Mill. Euro – ein Minus von 1,7% – und ein operatives Ergebnis von rund 34 (39,1) Mill. Euro – ein Rückgang um 15% – erwirtschaftet. Die Zahlen liegen damit innerhalb der vom Vorstand ausgegebenen Prognosen, wie in der Mitteilung betont wird. Beim Umsatz war zuletzt das Vorjahresniveau angepeilt worden, beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie Restrukturierungsaufwendungen die Spanne von 32 bis 35 Mill. Euro. Allerdings hatte der Hawesko-Vorstand im Geschäftsbericht 2022 für 2023 noch ein Umsatzwachstum von 2 bis 3% sowie ein Ebit vor Restrukturierung von 37 bis 42 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Über das Jahr war dann die Ebit-Prognose zunächst auf 37 Mill. Euro auf das untere Ende der Spanne eingegrenzt und zuletzt Mitte Oktober auf 32 bis 35 Mill. Euro gesenkt worden. Aus den genannten Zahlen für 2023 ergibt sich eine Ebit-Marge von 5,2 (5,8)%, die gemäß Hawesko ebenfalls innerhalb der Prognosespanne liegt.

"Jacques´" legt leicht zu

Das Vorjahr ist laut Hawesko von Konsumzurückhaltung gezeichnet gewesen. Krisen und Kriege sowie eine anhaltend hohe Inflation hätten die Verbraucher verunsichert und branchenübergreifend eine Verbesserung der Konsumstimmung verhindert. Die Segmente Retail und B2B (insbesondere Wein Wolf, Abayan und Grand Cru Select) hätten sich aber positiv entwickelt. Das Retail-Format "Jacques‘" habe ein Umsatzwachstum von 2% verzeichnet. "Im B2B-Geschäft überzeugte eine stabile Nachfrage in der Hotellerie und Gastronomie. Das Segment wuchs insgesamt um 3%", sagte Vorstandschef Thorsten Hermelink. Die Eintrübung der Konsumlaune habe das Unternehmen insbesondere im E-Commerce (u.a. Hawesko, Vinos und Wir Winzer) zu spüren bekommen. Der Umsatz in diesem Segment sei 2023 um 9% gesunken und habe auch die eigenen Erwartungen verfehlt.


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