Flugzeugkastastrophe

Japan Airlines erwartet Verlust nach Flugzeug-Crash

Das Flammeninferno auf dem Tokioter Flughafen Haneda am Dienstag hat für Japan Airlines finanzielle Folgen. Für den Totalverlust eines Airbus A350 kommt jedoch eine Versicherung auf.

Japan Airlines erwartet Verlust nach Flugzeug-Crash

Japan Airlines erwartet Verlust
nach Flugzeug-Crash

Totalschaden von Airbus A350 durch Versicherung abgedeckt

mf Tokio

Zwei Tage nach dem Unglück auf dem Tokioter Flughafen Haneda hat Japan Airlines (JAL) erstmals den finanziellen Schaden beziffert. Danach erwartet die zweitgrößte japanische Fluggesellschaft einen Betriebsverlust von 15 Mrd. Yen (96 Mill. Euro) als Folge der Katastrophe. JAL prüft mögliche Auswirkungen auf die Prognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr. Bisher rechnet die Airline mit einem Ertragsanstieg um 132% zum Vorjahr auf 80 Mrd. Yen (512 Mill. Euro) und einem Umsatzplus von 22% auf 1,7 Bill. Yen (10,9 Mrd. Euro). Am Dienstag war ein Airbus A350 von JAL auf einem Inlandsflug kurz nach der Landung in Haneda mit einer Turboprop-Maschine der Küstenwache kollidiert und danach ausgebrannt. Alle 379 Airbus-Insassen entkamen dem Inferno.

Bei AIG versichert

Wie der Betriebsverlust zustande kommt, schlüsselte JAL nicht auf. Nach ihren Angaben wird der Verlust des erst zwei Jahre alten Airbus A350 jedoch durch eine Versicherung bezahlt. Die Entschädigungszahlungen an die 367 Passagiere, die bereits am Tag nach der Katastrophe begannen, dürften ebenfalls über eine Versicherung abgedeckt sein.

Doch als Folge der Katastrophe fallen viele JAL-Flüge in Haneda aus, weil bis auf Weiteres eine der vier Start- und Landebahnen nicht genutzt werden kann. Das ausgebrannte Airbus-Wrack liegt unmittelbar neben der Start- und Landebahn C, dort laufen noch die Untersuchungen des Japanischen Amtes für Verkehrssicherheit und der Tokioter Polizei. Haneda mit drei Terminals war im abgelaufenen Jahr der drittgrößte Flughafen der Welt und ist das wichtigste Drehkreuz für den innerjapanischen Flugverkehr.

Nach Brancheninformationen ist die US-amerikanische AIG der Hauptversicherer für den Airbus mit einer „All-Risks“-Police über 130 Mill. Dollar. AIG könnte allerdings versuchen, den Verursacher der Katastrophe für den Schaden haftbar zu machen. Nach dem bisherigen Informationsstand rollte die Maschine der Küstenwache ohne Erlaubnis der Fluglotsen auf dieselbe Bahn, auf der die JAL-Maschine landete. Der Küstenwachenpilot, der als einziger von sechs Besatzungsmitgliedern die Kollision schwer verletzt überlebte, behauptete, der Tower hätte ihm den Start erlaubt. Aber der Mitschnitt des Funkverkehrs zwischen Fluglotsen und Pilot belegt seine Aussage nicht.

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