Japan lässt Corona-Mittel von Roche und Regeneron zu
dpa-afx Basel/Tokio
Die japanische Roche-Tochter Chugai hat von der japanischen Gesundheitsbehörde für den Corona-Cocktail Ronapreve die Zulassung zu einer weiteren Indikation erhalten. Das Mittel kann nun als Prophylaxe vor einer möglichen Ansteckung und für die Behandlung von asymptomatischen Corona-Patienten eingesetzt werden. Die Zulassung sei von der japanischen Gesundheitsbehörde MHLW in einem Notfallprozedere erteilt worden, gab Chugai bekannt. So könne Ronapreve auch an ungeimpfte oder unzureichend durch die Impfung vor Corona geschützte Personen verabreicht werden, die entweder in engem Kontakt mit Infizierten standen oder auf positiv getestet wurden, während sie selber keine Symptome haben. Die Patienten müssten dabei allerdings ein hohes Erkrankungsrisiko aufweisen, heißt es weiter. Zudem ist laut Mitteilung die Verabreichung des monoklonalen Corona-Antikörpers Ronapreve neu nebst der bislang zugelassenen intravenösen Form auch subkutan möglich. Dies sei dann erlaubt, wenn die intravenöse Verabreichung bei Patienten nicht möglich sei.
Dank dem Entscheid in Japan sei Ronapreve die erste Antikörpertherapie, die zur Kontrolle der Pandemievorbeugung eingesetzt werden könne, erklärte Chugai-Chef Osamu Okuda. Die Impfung bleibe aber der wichtigste Schutz vor der Krankheit, betonte er. Doch nun biete Ronapreve auch jenen Menschen Schutz, die sich nicht impfen lassen könnten oder die wegen Erkrankungen oder anderer Behandlungen schlecht auf die Impfung ansprächen.
Roche hat die Covid-19-Therapie Ronapreve (Casirivimab und Imdevimab) zusammen mit dem US-Partner Regeneron entwickelt. Der Cocktail ist in Japan zur Verwendung bei verschiedenen Patientengruppen und unter Auflagen auch in Großbritannien bereits zugelassen. In zahlreichen Ländern wie den USA, Indien oder Kanada darf die Therapie per Notfallzulassung eingesetzt werden. Zuletzt hat auch die EU-Gesundheitsbehörde EMA ein Prüfverfahren zu Ronapreve gestartet.