Japanische Takeda kauft Krebsspezialisten in den USA

Konzern zahlt 5,2 Mrd. Dollar für Biotechfirma Ariad

Japanische Takeda kauft Krebsspezialisten in den USA

swa Frankfurt – Der japanische Pharmakonzern Takeda erweitert sein Portfolio um Medikamente zur Behandlung von Krebserkrankungen. Das Unternehmen übernimmt für 5,2 Mrd. Dollar das auf Onkologie fokussierte US-Biotechunternehmen Ariad. Takeda bietet 24 Dollar in bar je Aktie, was eine Prämie von 75 % auf den Freitagsschlusskurs bedeutet. Der mit 6,6 % beteiligte Hedgefonds Sarissa Capital habe zugesichert, seine Aktien abzugeben, teilt Takeda weiter mit. Die größten Anteilseigner sind den Angaben zufolge Wellington (8,8 %), Fidelity (7,8 %) und Vanguard (6,8 %).Für den japanischen Konzern ergebe sich mit dem Zukauf die Möglichkeit, das Sortiment auf dem Gebiet der Krebsarznei zu erweitern, sagte CEO Christophe Weber. Große Hoffnungen ruhen auf dem Medikament Brigatinib, das zur Behandlung von nichtkleinzelligem Lungenkrebs eingesetzt werden soll und dessen Zulassung in den USA im ersten Halbjahr 2017 erwartet werde. Takeda rechnet sich aus dem Produkt ein Umsatzpotenzial von mehr als 1 Mrd. Dollar aus. Bereits auf dem Markt ist das Blutkrebsmittel Iclusig, womit Ariad 2016 einen Umsatz von 170 bis 180 Mill. Dollar erzielt haben soll. Das Europa-Geschäft und die Rechte für Iclusig für die EU-Länder sowie Russland und die Türkei hatte Mitte 2016 der Wettbewerber Incyte von Ariad erworben und dafür 140 Mill. Dollar gezahlt und Lizenzgebühren von 32 bis 50 % des Nettoumsatzes zugesagt. Im Turnus 2015 hat Ariad bei einem Umsatz von 119 Mill. Dollar einen Nettoverlust von 231 Mill. Dollar gezeigt.Takeda wird in dem Deal von Evercore beraten, rechtlich unterstützt die Kanzlei Cleary Gottlieb Steen & Hamilton. J.P. Morgan, Goldman Sachs und Lazard stehen Ariad zur Seite sowie die Kanzlei Paul, Weiss, Rifkind, Wharton & Garrison. Der japanische Konzern will den Kauf über bis zu 4 Mrd. Dollar neue Schulden finanzieren. Die Relation von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis (Ebitda) werde bei 2,6 landen, so dass ein Investment-Grade-Rating erhalten bleibe, heißt es von Takeda.