J.C. Penney stürzt tiefer in die Verlustzone

Erlös der US-Kaufhauskette bricht fast 30 Prozent ein

J.C. Penney stürzt tiefer in die Verlustzone

scd New York – Die texanische Kaufhauskette J. C. Penney rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Im vierten Quartal (per 2. Februar), in das auch das wichtige Weihnachtsgeschäft fällt, schrumpfte der Umsatz um fast 30 % auf knapp 3,9 Mrd. Dollar. Der Rohertrag stürzte um 44 % auf 924 Mill. Dollar, was nicht einmal genug war, um auch nur zwei Drittel der operativen Kosten einzuspielen. Unter dem Strich stieg das Minus von 87 Mill. auf 552 Mill. Dollar bzw. 2,51 Dollar je Aktie. Selbst bereinigt um restrukturierungsbedingte Aufwendungen blieb ein sattes Minus von 1,95 Dollar je Titel.Die Analysten hatten angesichts des langfristig angelegten Turnaround-Plans von CEO Ron Johnson zwar mit einem Verlust gerechnet. Wie tief es den Traditionskonzern in die roten Zahlen reißen würde, hatte sich aber niemand ausgemalt. Im Schnitt hatten die von Thomson Reuters befragten Marktbeobachter nur mit einem Minus von 15 Cent je Aktie gerechnet. An der New Yorker Börse sackten die Titel von J. C. Penney am Donnerstag zeitweise um mehr als ein Fünftel auf unter 17 Dollar ab. Damit nähern sie sich mit Höchstgeschwindigkeit ihrem 52-Wochen-Tief, das im November bei 15,69 Dollar markiert wurde. Vor einem Jahr, als dem ehemaligen Apple-Retail-Chef Johnson von vielen Marktbeobachtern noch der Turnaround zugetraut wurde, notierten die Titel bei mehr als 40 Dollar.Zwölf Monate nach der Einführung seiner neuen Politik dauerhaft niedriger Preise statt regelmäßiger Ermäßigungen fällt die Bilanz verheerend aus. Der Umsatz ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um ein Viertel bzw. 4,3 Mrd. Dollar eingebrochen. Der Verlust hat sich von 152 Mill. Dollar auf fast eine Milliarde rund versechsfacht. Laut “Wall Street Journal” ergab eine Befragung, dass zwei Drittel der Langzeitkunden die von Johnson vorgenommenen Änderungen ablehnten – insbesondere die neue Preispolitik.Neben Umsatz und Ergebnis schrumpfen auch die Barreserven rasant. Ende Januar 2012 lagen noch 1,51 Mrd. Dollar in der Kasse. Ein Jahr später waren es nur noch 930 Mill. Dollar. Damit wird der finanzielle Spielraum für die Umgestaltung der zahllosen heruntergewirtschafteten Filialen im ganzen Land zunehmend enger. “Wir haben so viel erreicht in den vergangenen zwölf Monaten”, zeigte sich Johnson trotz der katastrophalen Entwicklung zufrieden. Dabei war das zweite Halbjahr für J. C. Penney schlechter als das erste, obwohl der CEO bei der Vorstellung seines Turnaround-Plans im Februar noch das Gegenteil angekündigt hatte. Johnson wollte statt auf große offene Kaufhäuser auf ein Shop-in-Shop-Konzept setzen. Im laufenden Jahr sollen zahllose Markenpartner kleinere Läden innerhalb der Warenhäuser von J. C. Penney eröffnen und so neue Kunden für den angeschlagenen Konzern gewinnen. 2012 trug diese Strategie noch keine Früchte.—– Personen Seite 16