Jenoptik-Aktie schmiert nach leichter Prognosesenkung ab
ge Berlin – Eine leichte Prognosesenkung und Gewinnmitnahmen nach einer zurückgenommenen Analystenempfehlung ließen die Jenoptik-Aktie gestern in den Keller rauschen. Trotz solider Zahlen im dritten Quartal hält der Vorstand des Jenaer Optoelektronikkonzerns für das gesamte Jahr nur noch Erlöse von 660 bis 680 Mill. Euro für realistisch, nach 650 bis 690 Mill. bisher. Im Vorjahr waren 590 Mill. umgesetzt worden. Die Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern zum Umsatz) soll nun bei “mindestens 9 %” liegen, erklärte Vorstandchef Michael Mertin bei der Erläuterung der Neunmonatszahlen. Bislang war eine Spanne von 8,5 bis 9,5 % in Aussicht gestellt worden.Zugleich stufte Analyst Thomas Rau von der Equinet Bank nach erheblichen Kursgewinnen in den Monaten seit Ende August, in denen die Aktie um gut ein Drittel an Höhe gewann, das Papier von “Accumulate” auf “Neutral” herunter. Daraufhin avancierte die Aktie zum schlechtesten Wert im TecDax mit einem Abschlag von fast 10 % auf 13,37 Euro. Dieses Minus war der größte Kurssturz der Jenoptik-Titel seit sechseinhalb Jahren. Nach Ansicht von Dirk Schlamp von der DZ Bank legte die Firma für die abgelaufenen drei Monate allerdings solide Zahlen vor. Er empfahl die Aktien weiter zum Kauf.Im dritten Quartal erlöste Jenoptik mit fast 172 Mill. Euro den höchsten Umsatz bisher in einer Dreimonatsperiode. Auch das Ebit war nach einem 28-prozentigen Plus zum Vorjahr auf knapp 18 Mill. Euro spitze. Profitiert hat das Unternehmen dabei von vorjährigen Akquisitionen und dem starken US-Dollar. Eine zusätzlich stärkere Nachfrage bei optischen Systemen und die projektbedingte Abrechnung von Großaufträgen beflügelten das Geschäft in Amerika. In der Folge schnellten die Erlöse um gut ein Drittel auf 100 Mill. Euro hoch, womit die USA für ein Fünftel des Geschäfts stehen. In toto liegt der Exportanteil bei 68 %. Sowohl die Sparte optische Systeme als auch die Messtechnik mussten sinkende operative Margen verkraften, was durch die Abrechnung eines Großauftrags in der Verteidigungstechnik mehr als ausgeglichen wurde.