hek Frankfurt – Der Technologiekonzern Jenoptik steht vor einer Umgestaltung seines Fremdkapitals. “Wir arbeiten gerade daran, die Konzernfinanzierung nachhaltiger zu gestalten”, sagt CFO Hans-Dieter Schumacher im Interview der Börsen-Zeitung. “Es werden ESG-Komponenten eingebaut, also die Themen Umwelt, Soziales und Governance.” Für das erste Quartal kündigt der Finanzvorstand neue Schuldscheine an. Im Jahresverlauf folge der Konsortialkredit mit ebenfalls einer grünen Komponente.Mit den neuen Schuldscheinen will das auf optische Technologien spezialisierte Unternehmen den Restbetrag von 69 Mill. Euro aus der Emission von 2015 und eine Brückenfinanzierung ablösen. Damit werde die Platzierung deutlich über das alte Volumen von 125 Mill. Euro hinausgehen. “Der neue Konsortialvertrag wird ein noch größeres Volumen haben”, sagt Schumacher. Die Konditionen entsprächen einem Investment-Grade-Rating: “Der Zins für den Schuldschein dürfte um 1 % liegen.”Mit den ESG-Komponenten würden die Nachhaltigkeit in der Lieferkette, der weltweite Ökostrom-Anteil des Konzerns und das Thema Diversity adressiert. “Man kann ein paar Basispunkte gutmachen, wenn die definierten Ziele erreicht werden. Nennenswert günstiger wird die Finanzierung aber nicht”, sagt Schumacher. Es gehe nicht darum, Geld zu sparen. Anliegen und Ziel sei vielmehr, Nachhaltigkeit im Unternehmen noch besser zu verankern.Schumacher geht davon aus, dass die zuletzt kommunizierten Jahresziele erreicht wurden. Vom neuerlichen Lockdown sei geschäftlich wenig zu spüren: “Wir haben wie versprochen einen Jahresendspurt hingelegt.” Ohne die Covid-19-Belastungen hätte Jenoptik nach seinen Angaben das Mittelfristziel von 16 % Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereits 2020 und damit zwei Jahre früher als geplant erreicht. “Das sollte jetzt 2021 gelingen.” – Interview Seite 8