Jenoptik verfehlt trotz solider Zahlen Gewinnerwartung
ge Berlin – Der Optoelektronikkonzern Jenoptik kam gestern trotz eines um knapp 12 % höheren Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) an der Börse unter die Räder. Da die Thüringer mit durchaus soliden Quartalszahlen die Gewinnprognosen von Analysten verfehlten, ging Jenoptik im TecDax als Schlusslicht aus dem Handel.Treiber waren in den ersten drei Monaten Energie- und Sensorsysteme, die den Umsatz in der Sparte Verteidigung und zivile Systeme um gut ein Viertel auf 54 Mill. Euro hochdrehten. Zugleich vervierfachte sich das operative Ergebnis auf 3,2 Mill. Euro. Da im Vorjahr ein Großauftrag zur Ausrüstung des Patriot-Raketenabwehrsystems verbucht wurde, ging der Auftragseingang in der Sparte allerdings um ein Viertel auf nicht ganz 38 Mill. Euro zurück.Trotzdem hält Vorstandschef Michael Mertin an der Prognose fest. Danach sollen die Erlöse von vorjährigen 668,6 Mill. Euro auf 680 bis 700 Mill. steigen bei einem Ebit zwischen 61 und 67 Mill. Euro, nach 61,2 Mill. im Turnus zuvor. Darin seien keine Zukäufe enthalten, fügte Mertin an. “Wir schauen uns schon seit zwei Jahren intensiv Unternehmen an.” Bislang sei das Unternehmen aber wegen zu hoher Preise nicht zum Zuge gekommen. Mit einem internen Fitnessprogramm und der Rückführung von Schulden habe Jenoptik alles getan, um auch größere Übernahmen stemmen zu können, sagte Finanzchef Hans-Dieter Schumacher – “wir werden aber mit Sicherheit nicht in einen Bieterwettbewerb gehen”.Ein Fünftel mehr Aufträge als vor Jahresfrist konnte die Optik-Sparte zwischen Januar und März verbuchen. Dagegen blieben Umsatz und Gewinn des mit einer Ebit-Marge von 10 % profitabelsten Bereichs nahezu unverändert. Etwas besser als im Vorjahr schnitt die Messtechnik-Sparte ab, die die Autoindustrie beliefert und (mit “Blitzern”) Verkehrstechnik liefert.