Jobkahlschlag treibt DuPont-Gewinn
scd New York – Der Chemiekonzern DuPont hat, eine Woche nachdem die Aktionäre den Zusammenschluss mit Dow Chemical abgesegnet haben, bereits die ersten positiven Effekte auf die Gewinnentwicklung gemeldet. Im zweiten Quartal ist zwar der Umsatz um 0,8 % auf 7,06 Mrd. Dollar geschrumpft. Dank der drastischen Kosteneinsparungen kletterte der Gewinn aber um mehr als ein Zehntel auf 1,24 Dollar je Aktie. Unternehmensbeobachter hatten im Schnitt mit einer relativen Stagnation bei 1,10 Dollar je Anteilschein gerechnet. DuPont hob zugleich das Gewinnziel für das Gesamtjahr am unteren Ende der Spanne um 10 Cent auf 3,15 bis 3,20 Dollar je Anteilschein an. Im Schnitt waren an der Wall Street bislang 3,14 Dollar erwartet worden.Im Rahmen der im vergangenen Jahr vereinbarten Fusion mit Dow Chemical, der mittlerweile die Aktionäre beider Gesellschaften zugestimmt haben, setzt DuPont-Chef Ed Breen ein Zehntel der Belegschaft vor die Tür. Breen war gerade einen Monat im Amt, als er im vergangenen Dezember die Fusionspläne präsentierte und den Jobkahlschlag ankündigte. Die Kosteneinsparungen fallen beim Zusammenschluss der beiden größten US-Chemiekonzerne nun aber offenbar größer aus, als die meisten Experten erwartet hatten, wie auch Sanford C. Bernsteins Analyst Jonas Oxgaard befand.DuPont-Chef Breen wird auch den fusionierten Konzern DowDuPont führen, während Dow-CEO Andrew Liveris als Chairman des Boards fungieren soll. Auch Dow streicht im Zuge der Fusion tausende Stellen. Breen verspricht, weitere 3 Mrd. Dollar einzusparen, sobald die Übernahme abgeschlossen worden ist. Sein “Bauchgefühl” sage ihm, dass die Einsparungen noch weitaus größer ausfallen könnten als bislang geplant, erklärte er nun. “Wir werden uns jede Produktlinie genau ansehen”, versprach er den Aktionären und drohte damit wohl zugleich den Mitarbeitern.Allerdings stehen vor dem für das laufende zweite Halbjahr anvisierten Abschluss noch einige Schritte aus. So haben bislang zahlreiche Wettbewerbshüter ihre Genehmigung noch nicht erteilt. Das US-Justizministerium hat erst im Februar eine zweite Informationsanfrage geschickt und eine tiefergehende Prüfung eingeleitet. Auch die Aufseher in China und der EU haben noch nicht grünes Licht gegeben.