Jost Werke erwartet Milliarden-Umsatz
dpa-afx Neu-Isenburg
Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke legt dank guter Geschäfte mit der Landwirtschaft und der Lkw-Branche die Latte für das Gesamtjahr höher. „In Anbetracht der starken Ergebnisse glauben wir, dass Jost erstmalig in der Unternehmensgeschichte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 1 Mrd. Euro erzielen kann”, sagte Vorstandschef Joachim Dürr bei der Vorlage der Quartalszahlen. Auch der Gewinn im Tagesgeschäft soll stärker steigen als bisher gedacht.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an, doch der Kurssprung um gut 7 % vom Morgen war nicht von Dauer. Am späten Vormittag lag das Papier nur noch mit 0,2 % im Plus bei 50,10 Euro, gehörte damit jedoch noch zu den stärkeren Titeln im Nebenwerte-Index SDax. Das Anfang Juni erreichte Rekordhoch von 57,80 Euro ist weiterhin ein Stück entfernt. Mit 1 Mrd. Euro soll der Umsatz um mehr als 25 % höher ausfallen als im Corona-Jahr 2020. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll sogar um mehr als 30 % zulegen. Bisher hatte der Vorstand jeweils eine Steigerung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Jost Werke stellt unter anderem Sattel- und Anhängerkupplungen, Lenksysteme für Anhänger und Arbeitsgeräte für Landmaschinen her. Im Sommer kam dem Unternehmen erneut die Erholung der Transport- und Landwirtschaftsmärkte von der Coronakrise zugute. Das Wachstumstempo ließ den Angaben zufolge aber aus Saisongründen bereits nach.
Im dritten Quartal steigerte Jost den Umsatz im Vergleich zu Sommer 2020 um fast 28 % auf knapp 252 Mill. Euro. Der bereinigte operative Gewinn legte um rund ein Fünftel auf gut 24 Mill. Euro zu. Der Gewinn nach Steuern lag mit 10 Mill. Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Besonders kräftig zog das Geschäft in Nordamerika an. Dort steigerte Jost den Umsatz um mehr als 60 %. Im wichtigsten Markt Europa sprangen die Erlöse immerhin noch um 25 % nach oben, während sie in der Region Asien-Pazifik-Afrika leicht zurückgingen. Allerdings konnte Jost den Rückgang auf dem chinesischen Lkw-Markt mit Zuwächsen in Australien, Südafrika und Indien nahezu ausgleichen.