Jost Werke investiert 360 Mill. Euro in Hyva-Übernahme
Jost investiert 360 Mill. Euro
in Hyva-Übernahme
Nutzfahrzeug-Zulieferer unterzeichnet Kaufvertrag
hek Frankfurt
Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke erweitert sein Geschäft mit einer 362 Mill. Euro schweren Übernahme in den Niederlanden. Das in Neu-Isenburg in Hessen ansässige Unternehmen kauft Hyva, einen Hersteller von Hydrauliklösungen für Nutzfahrzeuge mit 629 Mill. Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 und mehr als 3.000 Mitarbeitern. Wie Jost mitteilt, wurde jetzt der Kaufvertrag unterschrieben. Der im SDax vertretene Konzern hatte Mitte September eine Exklusivitätsvereinbarung für die Transaktion geschlossen.
Führend bei Frontkippzylindern
Laut Firmenangaben ist Hyva der führende Hersteller von Frontkippzylindern mit mehr als 40% Weltmarktanteil. Darüber hinaus biete die neue Tochter ein Sortiment an doppeltwirkenden Zylindern, Container-Hebesysteme (Abrollkipper und Absetzkipper), Müllsammelaufbauten und -verdichter sowie Autokräne an. Eingesetzt würden die Produkte vorwiegend in den Sektoren Transport, Landwirtschaft, Bau, Bergbau und Umweltdienstleistungen. Die Kunden stammen aus mehr als 110 Ländern. Bisher gehört das 1979 gegründete Unternehmen den Investmentgesellschaften Unitas Capital und NWS Holdings aus Hongkong.
Hyva erwirtschaftet den Angaben zufolge 54 Mill. Euro bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), die Synergien werden auf mehr als 20 Mill. Euro im Jahr veranschlagt. Der gezahlte Unternehmenswert entspricht dem 6,7-Fachen Ebitda. Einschließlich Synergien sinke das Multiple auf 4,9. Finanzieren will Jost den Zukauf aus Barmitteln und Fremdkapital. Die Nettoverschuldung bewege sich nach der Übernahme beim 2,4-Fachen des bereinigten Ebitda. Anfang 2025 soll die Transaktion abgeschlossen sein.
Besserer Zugang zu Infrastrukturmärkten
Der Konzernumsatz von Jost steigt infolge der Akquisition auf 1,8 Mrd. Euro, woraus 175 Mill. Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit, pro forma) erwirtschaftet würden. Die Transaktion wirke sich im ersten Jahr nach dem Closing positiv auf das adjustierte Ergebnis je Aktie aus, heißt es. Zwei Jahre nach Abschluss des Deals soll die bereinigte Ebit-Marge von Hyva im Jost-Zielkorridor von 10 bis 12% ankommen.
Jost-Chef Joachim Dürr bezeichnet den Erwerb als „bedeutenden strategischen Schritt“, der den Zugang zu den schnell wachsenden Infrastrukturmärkten in Indien, Asien und Brasilien verbessere und die Position auf dem Off-Highway-Markt in Nordamerika stärke.