Jungheinrich schlägt sich "besser als befürchtet"
ste Hamburg – Der Intralogistikkonzern Jungheinrich hat im dritten Quartal bei einem um 9,6 % auf 949 Mill. Euro geschrumpften Auftragseingang den Umsatz um 11 % auf 1,02 Mrd. Euro gesteigert. Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte, wie es in der Quartalsmitteilung zum 30. September weiter hieß, um 6,5 % auf 70,5 Mill. Euro. Markterwartungen übertraf das Hamburger SDax-Unternehmen damit. Nach der Prognosekorrektur im Juli habe Jungheinrich besser abgeschnitten als befürchtet, meinte ein Analyst von Warburg Research. Anleger applaudierten: Die Vorzugsaktie des Gabelstaplerherstellers legte um 2,3 % auf 24,48 Euro zu.Volker Hues, Finanzvorstand von Jungheinrich, bezeichnete das Umsatzwachstum – für die ersten neun Monate steht ein Anstieg um 10,1 % auf 2,97 Mrd. Euro zu Buche – als erfreulich. Die konjunkturelle Eintrübung sei durch rückläufige Marktzahlen aber spürbar. “Unsere Kunden sind aufgrund politischer Risiken wie schwelender Handelskonflikte und dem ungeklärten Brexit vorsichtiger geworden und stellen Investitionen insbesondere in unserem Kernmarkt Europa zurück”, erklärte der CFO. Zudem schaffe die Transformation deutscher Schlüsselindustrien zusätzliche Herausforderungen für den Maschinenbau. Dies wirke sich auf den Auftragseingang aus. Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht zum Positiven verändern, sei von einer Fortsetzung dieser Entwicklung auch im kommenden Jahr auszugehen, fügte Hues hinzu. Jungheinrich bereite sich darauf mit im Sommer eingeleiteten Maßnahmen vor.Die nach dem ersten Halbjahr revidierte Prognose bestätigte der Kion-Rivale mit Ausnahme der Nettoverschuldung, die 2019 nun um 30 Mill. Euro geringer bei 200 Mill. bis 230 Mill. Euro erwartet wird. Der Auftragseingang soll den Korridor von 3,8 Mrd. bis 4,05 (i.V. 3,8) Mrd. Euro, der Konzernumsatz die Spanne von 3,85 bis 4,05 Mrd. Euro erreichen. Das Ebit erwartet Jungheinrich zwischen 240 Mill. und 260 Mill. (275) Euro, die Ebit-Marge bei 6,0 bis 6,7 7,2) %.Trotz des Rückgangs im dritten Quartal lag der wertmäßige Auftragseingang nach den ersten neun Monaten mit 3,01 Mrd. Euro fast genau auf Vorjahresniveau. Das dritte Vorjahresquartal sei im Zuge einiger größerer Logistiksystemaufträge sehr stark ausgefallen, begründete ein Baader-Analyst den jüngsten Rückgang. Wesentlicher Treiber des Umsatzanstiegs in den ersten neun Monaten war den Angaben zufolge das Neugeschäft, dessen Wert sich um 15 % auf 1,78 Mrd. Euro erhöhte. In den ersten neun Monaten erreichte das Unternehmen “vor dem Hintergrund des spürbaren Preisdrucks am Markt und des sich mit der rückläufigen Marktentwicklung verstärkenden Rückganges der Werksauslastung” ein Ebit von 197,3 (193,3) Mill. Euro, die Ebit-Marge landete bei 6,6 (7,2) %.