Essenslieferdienst

Just Eat Takeaway zuversichtlicher für Gewinn und Cashflow

Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway hebt den Ausblick für das operative Ergebnis und den freien Cashflow an, aber die Prognose für das Verkaufsvolumen liegt nur noch am unteren Rand der bisherigen Spanne.

Just Eat Takeaway zuversichtlicher für Gewinn und Cashflow

Just Eat Takeaway zuversichtlicher für Gewinn und Cashflow

Bruttotransaktionsvolumen sinkt - Weitere Aktienrückkäufe

hek Frankfurt

Der Essenlieferdienst Just Eat Takeaway zeigt sich optimistischer für sein Jahresergebnis. Die Lieferando-Muttergesellschaft peilt nun für das Gesamtjahr 310 Mill. Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) an, bereinigt um Sonderfaktoren. Die alte Prognose lag bei 275 Mill. Euro. Sie war im April auf diesen Betrag erhöht worden von zuvor 225 Mill. Euro. Im Geschäftsjahr 2022 kamen lediglich 19 Mill. Euro adjustiertes Ebitda heraus.

Auch der Mittelabfluss soll schneller gestoppt werden als angekündigt. Nunmehr soll der freie Cashflow vor Änderungen im Working Capital in der zweiten Hälfte 2023 den Breakeven erreichen und dann im positiven Terrain liegen. Bisher hatte der britisch-niederländische Konzern das Überschreiten der Nulllinie für Mitte 2024 in Aussicht gestellt.

Operative Verbesserungen

Eingetrübt haben sich dagegen die Wachstumsperspektiven. Das Management rechnet mit einem Rückgang des über die Plattformen abgewickelten Bruttotransaktionsvolumens (GTV) in konstanten Währungen im Vergleich zu 2022 von 4%. Das entspricht dem unteren Ende der bisherigen Guidance von -4% bis 2%.

Der Konkurrent von Delivery Hero begründet die Anhebung der Gewinnprognose mit operativen Verbesserungen. CEO Jitse Groen spricht von "starkem Momentum" in Nordeuropa und Großbritannien/Irland. In Nordamerika, der Problemregion, verlaufe die Erholung langsamer. Gleichwohl zeigt sich Groen zufrieden, obwohl der GTV in Nordamerika im dritten Quartal in lokalen Währungen um 18% schrumpfte. Auf Konzernebene ging der GTV im Berichtsquartal währungsbereinigt um 3% auf 6,47 Mrd. Euro zurück.

Hängepartie um Grubhub

Laut der kanadischen Bank RBC bedeutet die angehobene Gewinnprognose ein Aufwärtspotenzial von 3% für die Markterwartungen an das bereinigte Ebitda. Von der US-Tochter Grubhub will sich der Konzern trennen. Seit Monaten versucht Just Eat Takeaway, eine Lösung zu finden. Der milliardenschwere Zukauf ist mittlerweile deutlich weniger wert als zum Zeitpunkt der Übernahme. Des Weiteren startet Just Eat Takeaway ein neues Aktienrückkaufprogramm von bis zu 150 Mill. Euro. Ein vorheriges Programm mit gleichem Volumen wurde im September abgeschlossen.

Die Zahl der Bestellungen sank im dritten Quartal um 7% auf 217,9 Millionen. Die Schweizer Großbank UBS konstatiert, dass der Zwischenbericht etwas schwächer als erwartet ausgefallen sei. Positiv sei aber der erhöhte Jahresausblick für das operative Ergebnis.

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