Justiz ermittelt gegen PSA wegen Abgastricks
wü Paris – Die französische Justiz ermittelt im Rahmen des Abgasskandals nun auch gegen den Autobauer PSA. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass am 7. April ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Verbrauchertäuschung eingeleitet wurde. Drei Untersuchungsrichter sollen nun herausfinden, ob die Dieselmotoren mehrerer Modelle der Marken Peugeot und Citroën die gesetzlichen Höchstwerte überschreiten. Sollte dies der Fall sein, müssen sie auch ermitteln, wie es dem Autobauer gelungen ist, trotzdem die Zulassungstests zu bestehen.Die Konzernleitung erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, sich überall an die Regeln zu halten. PSA habe seine Fahrzeuge nicht mit einer Vorrichtung ausgestattet, die Abgastests erkenne und eine Abgasreinigung einschalte, die sonst inaktiv sei.Frankreichs sozialistische Regierung hatte nach Bekanntwerden des Volkswagen-Abgasskandals Zufallstests für 86 Dieselautos von heimischen und ausländischen Herstellern durchführen lassen, die repräsentativ für den französischen Automobilmarkt sind. Ein Drittel der getesteten Fahrzeuge wies unter realen Bedingungen Stickoxid-Abgaswerte auf, die weit über den zulässigen Werten lagen.Die dem Wirtschaftsministerium unterstehende Antibetrugsbehörde DGCCRF prüfte die Fälle und legte der Justiz mehrere Dossiers vor. Diese leitete deshalb bereits Ermittlungsverfahren gegen Renault, Fiat Chrysler und Volkswagen ein. Den Autobauern drohen Strafen bis zu 10 % ihres Umsatzes. Dagegen entlastete die DGCCRF kürzlich den deutschen Autobauer Opel, den PSA von General Motors kaufen will.Die Peugeot-Aktie gab am Dienstag an der Börse von Paris um gut 1 % auf 18,95 Euro nach.