Größtes IPO in Tokio seit 2018

JX Advanced Metals überzeugt beim Börsendebüt

Mit der Einnahme von 2,6 Mrd. Euro und einem soliden Preisaufschlag zum Handelsstart gelingt JX Advanced Metals trotz Tech- und Halbleiterskepsis vieler Investoren das Börsendebüt.

JX Advanced Metals überzeugt beim Börsendebüt

JX Advanced Metals
überzeugt beim IPO

Einnahme von 2,6 Mrd. Euro – Größtes Debüt seit 2018

mf Tokio

Die Aktien von JX Advanced Metals sind am ersten Handelstag an der Tokioter Börse mit einem Aufschlag von 6,6% aus dem Markt gegangen. Der Erlös von 439 Mrd. Yen (2,6 Mrd. Euro) für 57,6% der Aktien stellt den größten Börsengang in Japan seit dem Mobilfunkanbieter Softbank Corp. im Jahr 2018 dar. Daiwa Securities, J.P.Morgan Chase, Morgan Stanley und Mizuho Financial Group betreuten das IPO.

Stimmungswende der Investoren

Der Metallveredler konnte seine Aktien am oberen Ende der Angebotsspanne bei 820 Yen abgeben und kam am Mittwoch auf eine Marktkapitalisierung von 811 Mrd. Yen (5 Mrd. Euro). Vor zwei Wochen hatte es noch so ausgesehen, als ob der JX-Mutterkonzern Eneos den Angebotspreis senken müsste, weil Investoren sich aufgrund der Zollerhöhungen von US-Präsident Donald Trump und Rezessionsängsten weniger für Technologie- und insbesondere Halbleiterwerte interessierten. Japans größter Ölraffineriekonzern, ein 15 Jahre alter Zusammenschluss von Nippon Mining und Nippon Oil, gestaltet sein Produktportfolio klimafreundlicher und will mit dem IPO seinen Konglomeratsrabatt abbauen.

JX Advanced Metals, die frühere Nippon Mining & Metals, hält einen weltweiten Marktanteil von 60% bei Sputtertargets. Das sind feste Materialien aus seltenen Erden und Kupfer, die bei der Chipherstellung als dünne Filme aufgetragen werden. Wegen des immer noch großen Hypes um künstliche Intelligenz setzt der 120 Jahre alte Metallproduzent darauf, dass die starke Nachfrage nach KI-Chips weiterhin Investoren anzieht. JX beliefert unter anderem TSMC und Intel.

Hoher Gewinnanteil des Recyclings

Der Betriebsgewinn stieg 2023/4 um 18% auf 86 Mrd. Yen (528 Mill. Euro) bei einem Umsatzminus von 7,6% auf 1,51 Bill. Yen (9,3 Mrd. Euro). Allerdings stammte über 70% des Gewinns aus dem traditionellen Altmetall- und Recyclingsegment, das sich auf Kupfer konzentriert. JX hatte aber zuletzt Beteiligungen an Bergwerken und Schmelzhütten verkauft. Das erfolgreiche Debut von JX könnte anderen IPO-Kandidaten Rückenwind für eigene Börsenpläne verleihen. 2024 erreichten Japans IPO-Erlöse das Sechsjahreshoch von 961 Mrd. Yen (5,9 Mrd. Euro).

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