WERTBERICHTIGT

Kalte Schulter für Frankfurt

Börsen-Zeitung, 16.11.2016 Schade für den Finanzplatz, aber verständlich aus Emittentensicht. Die Hotel-Suchmaschine Trivago will sich an der Nasdaq einbuchen und zeigt dem Prime Standard der Frankfurter Börse die kalte Schulter. Das 2005 in...

Kalte Schulter für Frankfurt

Schade für den Finanzplatz, aber verständlich aus Emittentensicht. Die Hotel-Suchmaschine Trivago will sich an der Nasdaq einbuchen und zeigt dem Prime Standard der Frankfurter Börse die kalte Schulter. Das 2005 in Düsseldorf gegründete Unternehmen gilt als eines der erfolgreichsten Start-ups in Deutschland und hätte nach dem Desaster von Rocket Internet Investoren gutgetan. Es dürfte 2016 immerhin zum größten IPO eines deutschen Unternehmens nach Innogy werden. Die Bewertung wird auf einige Milliarden taxiert. Trivago vergleicht Preise von Hotels, die Gesellschafter vergleichen die Bewertungen, die sie bekommen können. Die “Peergroup” ist in New York und nicht in Frankfurt gelistet, und dort sind angesichts des Investorenverständnisses für solche – defizitären – Geschäftsmodelle und der Tiefe des Kapitalmarktes ganz andere Bewertungen zu bekommen als hier. Und: Die deutschen Gründer hatten mit dem Verkauf an den amerikanischen Online-Reiseportalkonzern Expedia schon den Schritt auf die andere Seite des Atlantiks getan.wb